Lauterbach befürchtet Zunahme von Angriffen auf Politiker

Lauterbach dankbar für Prozess gegen "Vereinte Patrioten"

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich besorgt über die Sicherheit von Politikern in Deutschland gezeigt. Vor dem Hintergrund der geplanten Entführung seiner Person und anderer Fälle sei ihm klar geworden: „Solche Bedrohungen von und geplante Attentate auf Politiker werden in Zukunft noch deutlich zunehmen“, sagte Lauterbach dem „Spiegel“.

Zur Begründung verwies der SPD-Politiker auf die „starke gesellschaftlichen Polarisierung, die wir insbesondere in den sozialen Medien sehen“. „Die Gesellschaft radikalisiert sich weiter extrem“, so der SPD-Politiker. „Es lässt nicht nach. Wir werden da noch größere Probleme bekommen.“ Hinzu komme, dass der Zugang zu Waffen künftig leichter werde, da über die Kriegsgebiete im Osten Europas mehr Waffen ins Land kämen. „Wir sehen den Beginn von etwas, das mir große Sorgen verbreitet.“ Am Mittwoch beginnt in Koblenz der Prozess gegen Mitglieder der Terrorgruppe „Vereinte Patrioten“, die einen Umsturz  in Deutschland und eine Entführung des  Bundesgesundheitsministers geplant haben sollen. Lauterbach lebt inzwischen stark eingeschränkt, er hat die höchste Sicherheitsstufe und wird rund um die Uhr von mehreren Personenschützern bewacht. „Ich wünsche mir harte, gerechte Urteile“, sagte der Minister über den beginnenden Prozess gegen seine potenziellen Entführer. „Nur harte Urteile können Nachahmer abschrecken.“

Lauterbach dankbar für Prozess gegen „Vereinte Patrioten“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht durch die Verhaftung und den Prozess gegen die Gruppe „Vereinte Patrioten“ den Rechtsstaat in Deutschland gestärkt. „Verfahren und Vorgeschichte haben mein Vertrauen in unseren Rechtsstaat gestärkt. Dafür bin ich den Beamten, die an der Verhaftung beteiligt waren, und meinen Personenschützern, die auf mich aufpassen, sehr dankbar. Sie riskieren ihr Leben für uns“, sagte Lauterbach dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Den Mitgliedern der Gruppe „Vereinte Patrioten“, die eine Entführung Lauterbachs geplant haben soll, soll ab Mittwoch in Koblenz der Prozess gemacht werden. Die mutmaßlichen Täter hätten „ihre eigenen Möglichkeiten dramatisch überschätzt“, sagte der SPD-Politiker. „Es ist abwegig zu glauben, eine Regierung könnte stürzen, nur weil einer ihrer Minister erschossen würde.“ In seiner Arbeit lasse er sich durch diese Vorfälle nicht irritieren, so Lauterbach. „Es besorgt  mich aber, dass sich solche Gruppen jederzeit bilden können und auch Zugang zu Waffen haben.“ +++