Lauterbach: Ausreise aus Lockdown-Kreisen nur mit negativem Test

Berliner CDU warnt vor Sorglosigkeit im Umgang mit Hygieneregeln

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert, die Ausreise aus den Corona-Risikogebieten in Nordrhein-Westfalen nur noch mit einem negativen Virus-Test zu erlauben. „Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, dass Reisen aus den Lockdown-Gebieten heraus nur genehmigt werden, wenn man negativ getestet ist“, sagte Lauterbach dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Ansonsten könne man dem Lockdown leicht entgehen, indem man einfach wegfahre, fügte er hinzu. Komme es nicht zu dieser Beschränkung, könne das dazu führen, dass die Verbreitung des Virus aus den Risiko-Gebieten sogar noch beschleunigt werde. „Denn diejenigen, die sich nicht an die Regeln des Lockdowns halten wollen, reisen dann einfach weg“, so der SPD-Politiker.

Berlins Gesundheitssenatorin warnt vor Leichtsinn in Coronakrise

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hat davor gewarnt, nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen unvorsichtig zu werden. Derzeit seien die Neuinfektionen „lokal isolierbar“, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch im RBB-Inforadio. Sie hingen zumeist mit wenigen größeren Ausbrüchen wie jetzt in Neukölln und Friedrichshain zusammen. Das hätten die Bezirke bisher gut „im Griff“, so Kalayci. Sorge bereite ihr aber, wenn es zu einer Streuung komme. „Wenn die Neuinfektionen tatsächlich die gelbe Linie überschreiten, muss man dann immer gucken: sind das einzelne Ausbrüche oder ist es eine Streusituation. Das beobachten wir sehr, analysieren das auch. Und wenn das in die Breite geht und wir an der zweiten Ampel auch die Linien überschreiten, muss man dann tatsächlich schauen, ob Lockerungen, die wir uns jetzt schon vorgenommen haben, eventuell doch sein lassen oder andere Maßnahmen, aber so weit sind wir noch nicht.“

Berliner CDU warnt vor Sorglosigkeit im Umgang mit Hygieneregeln

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Burkard Dregger, zeigt sich angesichts steigender Corona-Fallzahlen besorgt. Er führe das auf die Disziplinlosigkeit Einzelner zurück, sagte Dregger am Mittwoch im RBB-Inforadio. Sie hielten sich nicht an die notwendigen Abstands- und Hygieneregeln und gefährdeten damit weitere Lockerungen. „Dann gefährdet man nicht nur die Gesundheit von anderen Menschen, besonders Vorerkrankten, sondern man gefährdet auch die Freiheit von allen.“ Dregger sagte, dies habe Konsequenzen für die wirtschaftlichen Aussichten der Unternehmen und die Sicherheit von Arbeitsplätzen. Deswegen bitte er darum, dass man die wenigen Hygieneregeln einhalte. Der CDU-Politiker nannte insbesondere die Abstands- und Maskenpflicht im Einzelhandel und Nahverkehr: „Das ist nicht zu viel verlangt. Wenn wir uns daran halten, können wir weitere Infektionsherde lokal eingrenzen. Aber wenn Disziplinlosigkeit vorherrscht, wie wir das i n Nordrhein-Westfalen erlebt haben, kann das zu Konsequenzen führen, die niemand möchte.“ Der Senat müsse dafür sorgen, dass die Gesundheitsämter ihre Aufgaben erfüllen können, so Dregger. Außerdem müsse der Senat genauer hinsehen, wer als Tourist in die Stadt komme. Er könne die Entscheidung von Bayern und anderen touristischen Orten verstehen, die Einreise für Menschen aus Corona-Hotspots zu beschränken: „Wenn wir den Eindruck haben, dass das hier unkontrollierbar wird, müssten wir uns solche Maßnahmen vorbehalten“, sagte der CDU-Poltiiker. +++