Die Bundesländer wollen mit ihren bestehenden Kita-Hygieneplänen auf die Delta-Variante des Coronavirus reagieren. Akuter Handlungsbedarf werde nicht gesehen, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf eine Befragung unter den Ländern. „Natürlich haben wir die Ausbreitung der Delta-Variante im Blick und sind hier in Habachtstellung“, sagte die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) der Zeitung. „Unsere Regelungen enthalten deswegen Schutz- und Sicherheitsmechanismen.“
Das Bayerische Familienministerium teilte auf Anfrage mit: „Aktuelle Entwicklungen des Coronavirus SARS-CoV-2 werden stets im Blick behalten und die Konzepte im Hinblick auf das Infektionsgeschehen in der Kindertagesbetreuung entsprechend angepasst.“ Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp (FDP) sagte, die Beschäftigten in den Kitas seien geimpft, bei Kindern gebe es keine schweren Verläufe. „Von daher halte ich die De batte um Kinder für unangemessen.“ So gibt es in NRW nach Angaben des Familienministeriums „mit Blick auf die Delta-Variante aktuell keine neuen Vorgaben für die Kindertagesbetreuung“. Das sächsische Kultusministerium geht davon aus, dass auch im nächsten Schul- und Kitajahr die bekannten Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen notwendig sein werden. Regionale Schul- und Kitaschließungen seien aber nicht mehr vorgesehen.
Nur einige Länder haben Überblick über Impfquote beim Kita-Personal
Nur einige Bundesländer können konkrete Angabe zur Impfquote beim Kita-Personal machen. Das zeigt eine Umfrage des „Handelsblatts“ unter den Bundesländern. In Berlin haben demnach zum Beispiel rund 64 Prozent des Kitapersonals einen Impftermin unter Nutzung eines Codes gebucht. „Es ist aber von einer höheren Impfquote in der Kindertagesbetreuung auszugehen“, heißt es bei der Senatsverwaltung. In Niedersachsen sieht das Ministerium die Quote annähernd auf demselben Niveau der Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen, also bei rund 95 Prozent. In Rheinland-Pfalz sind laut Ministeriumsangaben rund 41.000 Personen in den Kitas tätig. Mit Stand 10. Juni 2021 warteten lediglich 50 angemeldete Personen noch auf ihre Impfung, rund 32.000 Personen waren mindestens einmal geimpft, rund 29.000 davon hatten bereits beide Impfungen erhalten. Hamburg gibt an, dass drei Viertel der Mitarbeiter in der Kindertagesbetreuung geimpft sind. Bayern verf ügt über keine Statistik. In Bremen wurden von den Mitarbeitenden der Kitas 6.016 Codes eingelöst. Damit haben nach Senatsangaben rund 79 Prozent der Kita-Beschäftigten einen Termin gebucht. In Thüringen waren Mitte Mai gut 63 Prozent der impfberechtigten Personen erstgeimpft, wie das Bildungsministerium mitteilte. Jetzt lasse sich die Zahl auch wegen der Ausweitung der Impfkampagne auf Hausärzte und der Aufhebung der Impfpriorisierung nicht mehr zuverlässig ermitteln. +++
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