Künzell: Herzlicher Empfang für die neue Pfarrerin

Festgottesdienst in der Christophoruskirche

Der stellvertretende Dekan Marvin Lange führte Pfarrerin Julia Kaiser offiziell in ihr Amt ein. Foto: Claudia Pfannemüller

Julia Kaiser hat ihr Amt als Pfarrerin der Lutherkirche Fulda und Christophoruskirche Künzell im Oktober angetreten. Gestern wurde sie in einem Festgottesdienst feierlich willkommen geheißen. Für die Christophoruskirche war es ein besonderer Erntedankgottesdienst in diesem Jahr: ein reich gedeckter Gabentisch, eine voll besetzte Kirche und die Begrüßung einer neuen Pfarrerin. Das kleine Gotteshaus wäre bei dieser Gelegenheit beinahe aus allen Nähten geplatzt: 200 Besucherinnen und Besucher waren gekommen, um Julia Kaiser zu begrüßen. „Wir haben heute wirklich allen Grund zu feiern,“ sagte Kirchenvorsteher Reiner Heil.

Bereits knapp vier Monate nach der Verabschiedung von Pfarrer Wolfgang Echtermeyer sei die Vakanzzeit zu Ende und die neue Pfarrfamilie ins frisch renovierte Pfarrhaus eingezogen, freute sich Heil. Kaum jemand habe erwartet, dass die Pfarrstelle so schnell wieder besetzt werden könne, betonte auch der stellvertretende Dekan Marvin Lange. Er dankte Pfarrerin i.R. Sonja Panhoff und allen, die seit Mai die Vertretung in den vier Monaten übernommen hatten. Pfarrerin Kaiser sei nun Teil eines multiprofessionellen Teams im Kooperationsraum Fulda-Mitte, sagte Lange. „Unsere Gesellschaft befindet sich gerade in einem massiven Wandel.“ Gerade in Zeiten der Transformation sei die Verkündigung des Evangeliums wichtiger denn je. Pfarrer Lange führte ein kurzes Interview mit der neuen Pfarrerin. Gefragt, was in Künzell ganz neu für sie sein werde, antwortete sie: „katholische Kollegen.“ Danach konnte sich die Gemeinde davon überzeugen, dass wieder Leben ins Pfarrhaus neben der Kirche eingezogen ist: Ehefrau und Kinder stellten sich der Gemeinde vor.

Nach musikalischen Willkommensgrüßen durch den Posaunenchor Fulda und den Kirchenchor, hörte die Gemeinde die Antrittspredigt ihrer neuen Pfarrerin. Das Erntedankfest gebe Gelegenheit, die Dankbarkeit in den Blick zu nehmen, sagte Kaiser. Symbol ihrer persönlichen Dankbarkeit sei ein Glas eingeweckte Birnen, die es in ihrer Familie immer bei Erkältungen gab. Anhand eines imaginären Dankbarkeitsglases, gefüllt mit sowohl mit schönen aber auch mit schwierigen Momenten, könne jeder das eigene Leben in den Blick nehmen. „Gott hat uns nicht versprochen, dass das Leben immer nur süß schmeckt.“ Oft ließe sich erst im Nachhinein erkennen, welche Erlebnisse wichtig für unsere Entwicklung gewesen seien. „Nichts von dem, was wir haben, liegt in unserer eigenen Hand“, gab die Seelsorgerin zu bedenken. Der Segen Gottes erschließe sich häufig erst durch das Weitergeben und Teilen mit anderen.

Pfarrer Rudolf Liebig von der Gemeinde St. Antonius Künzell begrüßte die Pfarrerin im Namen der katholischen Nachbargemeinden. Er sei sehr zuversichtlich, dass das sehr gute und herzliche ökumenische Verhältnis weitergeführt werden könne, sagte der katholische Geistliche. Editha Fuchs vom Seniorenkreis überreichte eine Sonnenblume und wünschte der 38-jährigen Pfarrerin Liebe, Kraft, Mut und Zuversicht für ihre neue Aufgabe. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Gemeinde begrüßten die Pfarrerin ebenfalls. Für einen stimmungsvollen Abschluss des Gottesdienstes sorgte das Lied „Danket dem Herrn“. Danach lud Reiner Heil zu einem Umtrunk in Kirche und Kirchgarten ein, bei dem viele die Gelegenheit nutzten, mit Pfarrerin Julia Kaiser und ihrer Familie ins Gespräch zu kommen. +++ pm