Berlin. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will seine Partei für bisherige Mitglieder und Wähler der FDP attraktiv machen. „Liberale im besten Sinne sollten bei uns eine politische Heimat finden“, sagte Kretschmann der „Welt am Sonntag“. „Die Grünen müssen einfach ein Stück wirtschaftsnäher und wirtschaftsfreundlicher werden.“ Mit Steuererhöhungsdebatten „treibt man die Leute ins andere Lager“. Auf die Nachfrage, ob Steuererhöhungen nicht mehr in das Konzept der Grünen passten, sagte er: „In Zeiten guter Steuereinnahmen zumindest nicht.“ Kretschmann beschrieb sich als Anhänger des Ordoliberalismus: „Es geht darum, wenige, aber wirksame Rahmenbedingungen zu setzen, in denen sich die Menschen und auch die Marktkräfte frei entfalten können.“ Zwar dürfe man keine Freiheiten ausleben, die auf Kosten der kommenden Generationen und des Planeten gingen. „Aber das heißt nicht, dass man herummoralisiert“, so der Ministerpräsident wörtlich. „Davon muss sich die Partei mal rigoros verabschieden. Der moralisierende Ansatz der Gründungsjahre ist überholt.“ +++ fuldainfo
Hinterlasse jetzt einen Kommentar