Kommunen warnen vor Pleiten bei Gasversorgern

Ein Grad geringere Raumtemperatur senkt den Gasverbrauch um rund sechs Prozent

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat vor den Folgen einer Verschärfung der Gaskrise gewarnt und Konsequenzen gefordert. „Es muss, auch aus Gründen der Versorgungssicherheit, verhindert werden, dass die Gasversorger aus finanziellen Gründen pleitegehen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem „Handelsblatt“. Wenn die Beschaffungskosten für die Gasversorger weiter steigen, werde es notwendig werden, dass die Unternehmen diese gestiegenen Kosten zumindest in Teilen an die Verbraucher weitergeben.

Landsberg forderte zugleich finanzielle Ausgleichsmaßnahmen für die Bürger, für die die stark steigenden Energiekosten bereits jetzt „eine schwere Belastung“ seien. „Deswegen brauchen wir gerade für die mittleren und unteren Einkommen ein Entlastungspaket“, sagte er. Hier müsse die Politik handeln, sonst würden viele Menschen die Energiekosten nicht mehr bezahlen können. „Wenn es keine Unterstützung gibt, entsteht sozialer Sprengstoff.“ Gleichzeitig müsse aber auch erklärt werden, dass der Staat nicht alle Einbußen ausgleichen könne und man nur gemeinsam durch die Krise komme.

Landsberg rief die Menschen zudem zum Energiesparen auf. „Deswegen ist es richtig, dass sich Wohnungsunternehmen Gedanken machen, wie der Gasverbrauch reduziert werden kann“, sagte er. Dazu könne etwa gehören, die Raumtemperaturen nachts geringfügig zu reduzieren. „Bereits ein Grad geringere Raumtemperatur senkt den Gasverbrauch um rund sechs Prozent“, so der Hauptgeschäftsführer. Wichtig sei es dabei aber, „die Maßnahmen gut und klar zu kommunizieren und die Menschen mitzunehmen“. +++

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