Klingbeil will Große Koalition bis 2021 fortsetzen

Er rief seine Parteifreunde zu mehr Engagement auf

Bundestag,

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil will die Große Koalition trotz der wachsenden Kritik in den eigenen Reihen fortsetzen. „Ich möchte, dass die Regierung bis zum Jahr 2021 hält“, sagte Klingbeil dem Nachrichtenmagazin Focus. Er forderte zugleich seine Partei auf, Erfolge offensiver zu vertreten und sich weniger mit sich selbst zu beschäftigen. „Wir setzen unsere Versprechungen in der Regierung um. Die Frage, ob wir in der Großen Koalition bleiben, überlagert aber oftmals alles“, so der SPD-Politiker weiter.

Es interessiere die Bürger nicht, „wie sich die SPD fühlt. Zu viele denken darüber nach, was auf Parteitagen gut ankommt. Mir geht es darum, was in meinem Wahlkreis im ländlichen Raum gut ankommt“, sagte Klingbeil. Die Leute wollten wissen, ob sie sich ihr Auto noch leisten können, wenn die Regierung mehr Klimaschutz macht. „Sie brauchen schnelles Internet, Ärzte und Kitas. Wir müssen den Bürgern vor Ort zuhören und ihre Probleme lösen. Dann wird die SPD wieder stärker“, so der SPD-Generalsekretär weiter.

Er rief seine Parteifreunde zu mehr Engagement auf. „Alle müssen den Willen haben, etwas konkret im Land zu bewegen und die aktuellen Probleme der Menschen anzugehen“, so der SPD-Politiker. Klingbeil gilt als möglicher Kandidat für den SPD-Vorsitz. Ab September laden die SPD-Landesverbände zu Regionalkonferenzen ein. „Wir werden ungefähr 25 Regionalkonferenzen veranstalten. Natürlich wird es um die Frage gehen, ob die SPD in der großen Koalition bleibt. Aber es geht auch um viel mehr“, sagte Klingbeil dem Nachrichtenmagazin Focus. Man brauche „ein Team an der Spitze, das der SPD wieder eine inhaltliche Idee gibt und das Wahlen gewinnen will und kann“, so der SPD-Generalsekretär weiter. +++