Klartext von Radtke: Wirtschaft, Krieg, Manipulation und die Rentner

Krieg und Manipulation

Klaus H. Radtke

Lassen Sie mich in Anlehnung an meinen letzten Artikel – damit fortfahren. Die Regierung hat den Wert für das Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr erneut nach unten korrigiert. Es soll nun nur noch 0,2 Prozent betragen. Doch nicht nur im Inland werden die Stimmen bezüglich eines dringenden Kurswechsels immer lauter. Auch in ausländischen Medien ist vom Verfall der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands zu lesen. Das US-Portal Bloomberg kommt zu dem dramatischen Ergebnis, dass die Wirtschaft der Bundesrepublik in großer Gefahr sei. Unter der Überschrift: „Deutschlands Tage als industrielle Supermacht sind gezählt“ spricht die Finanznachrichtenagentur von einer „schmerzlichen Realität“, in der sich unser Land befinde. „Seine Tage als industrielle Supermacht könnten sich dem Ende zuneigen“, die Produktion sei „tendenziell rückläufig“, die Wettbewerbsfähigkeit „sinkend“, der Rückgang „beschleunigt sich“. Doch das ist nicht die einzige warnende Stimme aus den USA. Auch die „New York Times“ warnt vor Deutschlands ökonomischem Stillstand. Hauptursachen sieht sie in: Fehlende Flexibilität, hohe Energiekosten und veraltete Bürokratie.

Der amerikanische Politologe Peter Zeihan geht sogar so weit vorherzusagen, dass „Deutschlands Ära als moderne Wirtschaft“ ihrem Ende entgegengeht. „The End of Germany“ – Düstere Prognosen für Deutschland: „Das Ende Deutschlands steht bevor“. In den amerikanischen Medien wird die deutsche Wirtschaft als abschreckendes Beispiel beschrieben, das anderen Ländern als Warnung dienen sollte. Im „Wall Street Journal“ fand man folgendes: „Vom Regen in die Traufe – die schlechte Lage in Deutschland hat sich noch weiter verschlimmert“, „Jetzt muss Deutschland seiner grünen Steuerwahrheit ins Gesicht sehen.“ Die „Haushaltskrise wird die deutsche Wirtschaft noch viele Jahre lang lahmlegen“. Die Nachrichtenagentur Reuters urteilt analog: „Die jetzt im Rahmen des Haushaltsdefizits notwendigen Einsparungen würden die ohnehin schwächste große Volkswirtschaft der Welt nur noch weiter ausbremsen.“ Nimmt das in Berlin irgendjemand wahr? So massiv wurden die verantwortlichen Politiker noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik von allen erdenklichen Seiten, Verbänden, Unternehmern und Medien aus dem In- und Ausland gewarnt.

Dabei ist es doch gar nicht so schwer! Da wurde doch dieser Tage ein sehr vernünftiger Vorschlag bezüglich einer Verschlankung auf den Tisch gelegt. Doch gehe ich noch einen Schritt weiter. Nicht EIN Bundesland sollte „eingespart“ werden, nein es sollten sofort VIER Bundesländer (von 16!) abgeschafft werden: Hamburg, Bremen, Berlin und das Saarland. Was wäre das für ein Erfolg. Tausende Beamte weniger, die Gesetze und Vorschriften erlassen können. Millionen Euro Einsparung für Bezüge und Pensionen! Dazu sollte unbedingt die längst überfällige wirklich gravierende Verkleinerung des Bundestages kommen. 294 Parlamentarier sind ausreichend. Für jeden Landkreis EINEN. Das Ganze wäre ein unglaublich positives Programm, das auch für mehr Schnelligkeit und Bürokratieabbau stehen würde. Und da ich gerade bei den Lösungsvorschlägen zur Überwindung des dahinsiechenden Patienten Deutschland bin. Hier weitere: Die gesamte Entwicklungshilfe sollte auf den Prüfstand. Die Subvention der Fahrradwege in Peru oder sonst wo streichen. Genauso das Budget für korrektes Gendern in China oder wo immer.

Der nächste Punkt wäre für mich das Bürgergeld. Dieses sorgt lediglich dafür, dass die Menschen weniger Motivation haben, arbeiten zu gehen. Zudem wird dadurch die Schwarzarbeit gefördert, was den Steuerzahler ebenfalls Milliarden kostet. Und die Bezahlkarte sollte umgehend ÜBERALL eingeführt werden. Es ist ein Skandal, auf den ein Talkgast bei Markus Lanz hinweist, wenn jeder zweite Euro der Unterstützung von Migranten ins Ausland überwiesen wird. Was geht eigentlich in den GRÜNEN vor, dass sie sich dagegen wehren. Was denkt sich Ricarda Lang, wenn sie nun dieses Vorhaben torpediert?! Letztlich wäre da noch die Abschaffung von sinnfremden Auflagen, Gesetzen und Vorschriften, die enorme Summen völlig nutzlos verschlingen. Wenn dann noch die richtigen Weichen in der Energiepolitik gestellt würden, die Verbraucher und die Betriebe wieder Planungssicherheit sowie Spielraum für Investitionen hätten – dann wäre Deutschland wieder auf dem richtigen Weg. Dann würde auch die Inflation sinken und die Kaufkraft erheblich steigen. Das alles zusammengenommen wäre ein echtes nachhaltiges Konjunkturprogramm. Frage: Wer sagt es Lindner und Habeck?

Krieg und Manipulation

Ist es nicht furchtbar? Der Krieg in der Ukraine. Genau am 24.02. jährt er sich zum zweiten Mal. Unendliches Elend für die Soldaten. Tote, Schwerverletze, Traumatisierte. Auf beiden Seiten. Und kein Ende in Sicht. Im Gegenteil. Auch ich war ein Freund von Verhandlungslösungen. Doch mit dem Tod von Nawalny haben sich meine Hoffnungen endgültig verflüchtigt. Was ist von einem Regime zu halten, das mit Brutalität seine angeblichen Feinde, Verräter und Oppositionellen grausam umbringt? Den mit einem Armeehubschrauber übergelaufene Soldat Kusminow, der mit mehreren Kugeln erschossen und anschließend überfahren in einer Tiefgarage in der südspanischen Stadt Villajoyosa bei Alicante aufgefunden wurde, derart hinrichtet. Russland spricht von einer „Leiche der Moral“. Oder der Tiergartenmord in Berlin. Der Auftragskiller Krassikow hatte am 23. August 2019 in Berlin den tschetschenisch-stämmigen Georgier Selimchan Changoschwili erschossen – ein Mord zur Mittagszeit im belebten Park Kleiner Tiergarten. Entsetzlich: Es gibt eine lange Liste mit politischen Gegnern des Putin-Regimes, unabhängigen Journalisten, Oppositionspolitikern, Antikorruptionsaktivisten und anderen unerwünschter Personen, die seit Beginn der 2000er Jahre bekämpft wurden. Mit tatsächlichen oder versuchten Giftmorden. Wie bei Sergei Wiktorowitsch Skripal und seiner Tochter oder auch Alexei Anatoljewitsch Nawalny.

Was mich jedoch noch betroffener macht als diese grausamen, mittelalterlichen Methoden, ist der Umgang mit friedlichen Menschen, die sich in ganz Russland versammeln und Blumen vor den Bildern von Nawalny niederlegen. Junge Männer werden ob dieses „Vergehens“ an die Front geschickt! Frauen weg gesperrt. Der Familie Nawalnys händigt man zunächst nicht einmal den Leichnam aus, damit der Mord nicht aufgeklärt werden kann. Das hat mit weiter-entwickelter Gesellschaft rein gar nichts mehr zu tun! Abscheulich und zu verurteilen. Das ist der Unterschied zwischen der westlichen-demokratischen Welt und Diktaturen. Das ist von „zivilisiertem Verhalten“ weit entfernt. Wie kann man da noch ruhig schlafen? Der Mensch hat offensichtlich wenig gelernt. Eigentlich müsste das unmenschliche Vorgehen von allen Staaten in angemessener Form gegeißelt werden.

Auch wenn ich jetzt dünnes Eis betrete. Was sich im Gaza Streifen abspielt, ist nicht tolerierbar. Es wird kaum jemanden geben, der den terroristischen Akt der Hamas beschönigt. 1.200 Israelis sind getötet worden, Hunderte verschleppt. Doch ist es vertretbar, dass zwischenzeitlich 30.000 Palästinenser sterben mussten? Rund die Hälfte Frauen und Kinder! Gerade die Israelis müssten doch umsichtiger sein. „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit“, so lautet eine Feststellung, die dem US-Republikaner Hiram Johnson (1866-1945) zugeschrieben wird. Hier wurde seitens eines amerikanischen Fernsehsenders der eindrucksvolle Beweis erbracht. Man zeigte ein Video, in dem die Hamas Raketen auf Israel abfeuert. Ein Investigativjournalist aus Holland förderte allerdings zu Tage, dass es sich dabei um ein DREI Jahre altes Video handelt. In diesem Fall feuerte Syrien die Raketen ab. Dies ist bedauerlicherweise kein Einzelfall. Wie oft hat es das auch schon bei uns gegeben! Beim ZDF oder der ARD. Wo festgestellt wurde, dass Fotos und Filme manipuliert waren – wie bei einem Atomkraftwerk, aus dem schwarze Rauchwolken hochsteigen. Warum nur, frage ich mich. Es kommt doch in der Regel ohnehin ans Tageslicht und erschüttert die Glaubwürdigkeit der Medien nachhaltig. Und wenn Grüne im Rundfunk- und Fernsehrat monieren, dass zu viel über die Bauernproteste und zu wenig über die Demonstrationen gegen RECHTS berichtet wird, dann wird mir ganz anders. Zurück zum Ukraine Krieg. Es macht wirklich unfassbar wütend, dass der Westen – insbesondere Deutschland – in der ersten Phase so zögerlich mit der Unterstützung war. Zu wenig Waffen, zu wenig Munition. Daher hat sich die Lage – nachdem der erste Angriff zunächst zurückgeworfen werden konnte – zunehmend verschlechtert. Hinzu kommen Unwägbarkeiten durch eine eventuelle Wiederwahl Donald Trumps und die schleichende Kriegsmüdigkeit. Nicht nur bei den ukrainischen Soldaten, sondern auch bei den westlichen Partnern und Unterstützern. Es mag in diesem Zusammenhanf profan klingen. Der Krieg kostet uns mindestens 200 Milliarden Euro, so haben Wissenschaftler berechnet.

Rentner

Versprochen hatte ich auch etwas zu der Situation der Rentner zu sagen. Die Rentner haben keinen sogenannten Inflationsausgleich in Höhe von 3.300 Euro erhalten. Aber auch sie sehen sich mit enorm gestiegenen Kosten konfrontiert. Ob Versicherungen, Lebensmittel, Sprit, Energiekosten und vieles mehr. Der Wohlstandsverlust macht sich besonders bei dieser Zielgruppe bemerkbar. Im FOCUS wird von einem Rentnerehepaar berichtet, dem es schlechter geht, als Bürgergeld-Empfängern. „Wir waren fleißig – und sind jetzt schlechter gestellt als Bürgergeld-Empfänger“, so ihre Aussage. Gemeinsam haben sie fast 100 Jahre in die Sozialversicherungssysteme eingezahlt. Und glaubten, an einen Lebensabend in Würde. Er war Werkzeugmacher, seine Frau Textilfachverkäuferin. Nun ist sie pflegebedürftig und muss in ein Pflegeheim, was etwa 3.300 Euro kostet – ein Zimmer und Verpflegung, keine Sonderwünsche. Das Pflegegeld (Pflegestufe 4) ist bereits abgezogen. Wie soll das Ehepaar 3.300 Euro aufbringen, wenn sie gerade einmal 3.000 Euro Rente haben! Sie müssen eine vorhandene Substanz aufzehren. Doch wie lange geht das? Eine Geschichte, die einem die Tränen in die Augen kommen lässt. Nun ja, Ricarda Lang glaubt ja auch, die durchschnittliche Rente betrüge 2.000 Euro. Die durchschnittliche Altersrente nach mindestens 45 Versicherungsjahren liegt jedoch bei 1.543 Euro monatlich. Da nicht alle auf 45 Beitragsjahre kommen, liegt die tatsächliche durchschnittliche Rente tiefer, bei ca. 1.150 Euro. Die Hälfte der Rentner erhält weniger als 1.000 Euro! Übrigens alles Zahlen, die auf Brutto-Beträgen beruhen!

Bei der durchschnittlichen Beamtenpension gibt es unterschiedliche Angaben. Sie variieren. Einmal ist von rund 3.200 Euro die Rede. Ein anderes Mal von 2.600 Euro. Schon nach fünf Dienstjahren zahlt der Staat eine Mindestpension von 1.800 Euro. Nun rechne ich Ihnen einmal vor, was das bedeutet. Gehen wir bei der Pension von einem Mittelwert in Höhe von 2.900 Euro aus. Sehr realistisch, da ich etliche Grundschul-Lehrer (nichts gegen Lehrer!!!) kenne, die 3.200 Euro haben. Bei einer Lebenserwartung von weiteren 20 Jahren nach der Pensionierung würde der Beamte demnach 696.000 Euro mehr erhalten. Rechnet man diesen Betrag auf 35 Jahre Arbeitszeit, kommt man zu einer erschütternden Erkenntnis. Der Angestellte müsste 35 Jahre lang jeden Monat 1.657 Euro mehr verdienen als der Beamte. Allerdings in NETTO. Bedeutet: Er müsste BRUTTO mehr als 1.800 Euro monatlich mehr verdienen als er verdient hat. Anders ausgedrückt: Der Angestellte müsste bei gleichem Gehalt 20 Jahre länger arbeiten. Allein daran erkennt man, wie ungerecht das System und Pension ist. Es führt zu einer Zweiklassengesellschaft bester Machart. Die Rentner sollten sich ein Beispiel an den Bauern nehmen!

Ein Gedanke zum Abschluss: Aufgrund der hohen Inflation und auf der anderen Seite geringer Haben-Zinsen ist es weniger sinnvoll das Geld zu horten – vorausgesetzt natürlich, man hat etwas. Machen Sie doch mehr aus Ihrem Leben – geben Sie es teilweise aus! Es schafft nicht nur zusätzliche Lebensfreude, sondern unterstützt auch den Einzelhandel – sofern sie nicht im Internet bestellen. Beste Grüße Klaus H. Radtke BVMW +++