Offiziell beträgt die amtliche Inflationsrate in Deutschland um die 7,6 %. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Denn die Inflationsrate ist etwas sehr Individuelles. Daher gibt es auch auf der Seite des Statistischen Bundesamtes einen „Persönlichen Inflationsrechner“. Der Autor hat das einmal ausprobiert. Und siehe da: es kommen bereits 12,8 % Inflationsrate heraus. Und auch das bildet immer noch nicht die Wirklichkeit ab. Denn logischerweise ändert sich das Kaufverhalten in einer Krise eklatant. Bei der offiziellen Berechnung der Inflation wird zwar monatlich wie jährlich ein sogenannter „Warenkorb“, der 750 Güterarten umfasst und sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland gekauften Waren und Dienstleistungen repräsentiert, ausgewertet. Dabei werden alle 5 Jahre sowohl die Zusammensetzung der Güter wie auch deren Gewichtung angepasst. Doch diese eruptiven Veränderungen können kurzfristig gar nicht erfasst werden.
In einer wirtschaftlich schwierigen Zeit konzentrieren sich die Verbraucher auf das, was sie zum Leben unbedingt benötigen. Und das sind Energie, Strom und Gas, Wasser, Lebensmittel sowie Versicherungen und Mobilität.
Der Strom wird in diesem Jahr 15 % teurer. Das Gas verteuert sich um 275 %! Die Lebensmittelpreise sind um nahezu 20 % gestiegen. Die Versicherungen ebenfalls um 20 %. Die Kosten für Sprit haben sich um 30 % erhöht. Nimmt man also alle Dinge, die unabdingbar sind, alles, was man für den Lebensunterhalt dringlich benötigt, dann kommt man auf individuelle Inflationsraten von weit über 20 %.
Die meisten Verbraucher wissen zwischenzeitlich theoretisch, was auf sie zukommt. Doch der Preisschock wird sie erst noch richtig treffen. Wenn die nächsten Abrechnungen vorliegen – dann wird es bei vielen ein böses Erwachen geben. Eventuell wird die Reaktion aber gar nicht so schlimm ausfallen. Die deutsche Gesellschaft „leidet“ an Überalterung. Demnach gibt es unverhältnismäßig viele Rentner. Und denen geht es nach eigenen Angaben überwiegend recht gut. Gesundheitlich wie finanziell. Trotz alledem ist es bitter, wenn allein bei den Energiekosten eine Kostensteigerung von über 100 % ins Haus steht. Das alles nur mit dem Krieg in der Ukraine zu begründen, ist sicher nicht redlich. Es sind ebenso die Folgen gravierender politischer Fehleinschätzungen (Abhängigkeit von Russland) und fragwürdiger Entscheidungen (Abschaltung der AKWs), die uns heute einholen und Wohlstand kosten. Und da helfen auch keine gut gemeinten Ratschläge. Weder von Wirtschaftsminister Robert Habek, der empfiehlt, schneller zu Duschen. Noch von Friedrich Merz, der orakelte: „Wir haben wahrscheinlich den Höhepunkt unseres Wohlstandes hinter uns.“ Er muss es wissen. Und selbst er spart. So sitzt er eigenhändig am Steuer seines Privatjets nach Sylt zur Hochzeit Linders, der zeitgleich die Hartz-IV-Sätze für Langzeitarbeitslose kürzen will. Begründet hat Merz den Flug nun damit, dass er mit dem kleinen Flieger weniger Sprit verbraucht als jeder Dienstwagen eines Mitglieds der Bundesregierung. Das ist ja fantastisch! Wenn Habek das erfährt, wird es bald die Wechselprämie geben. Dann wird erst richtig abgehoben.
Bei allem sollte doch nicht in Vergessenheit geraten, dass die Deutschen für Ihren „Wohlstand“ viel, lange und oft hart gearbeitet haben. Daher ist er auch redlich verdient!
Sollte der momentane Zustand weiter anhalten, sich etwa noch verschärfen, dann wird es für viele Bürger eng und dann ist möglicherweise mit Aufständen und Unruhen zu rechnen. Das weiß auch Nancy Faeser sehr genau, die bereits jetzt davor warnt. Vorsichtshalber wird schon einmal von radikalen Protesten (vornehmlich der rechten Szene) gesprochen, um möglichst viele Menschen davon abzuhalten, sich derart zu artikulieren. Was für ein Demokratieverständnis. Willkommen in der Realität. +++