Kinderhilfswerk kritisiert Deutschland als kinderunfreundlich

Breymaier will Kinderrechte im Grundgesetz verankern

Anlässlich des diesjährigen Weltkindertags hat der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, Deutschland als kinderunfreundliches Land kritisiert. „Gerade bezogen auf die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention kann man sagen, dass Deutschland ein kinderrechtliches Entwicklungsland ist“, sagte er der „Rheinischen Post“. Es brauche die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz, eine konsequente Politik zur Überwindung der Kinderarmut und eine erhebliche Stärkung der demokratischen Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen, so Krüger. Auch Daniel Grein, Bundesgeschäftsführer des Kinderschutzbunds, kritisierte, dass die Belange von Kindern in Deutschland zu oft eine untergeordnete Rolle spielten. „Insbesondere die Diskussion um die Kindergrundsicherung zeigt leider, dass Kinder nach wie vor keine Priorität in unserem Land besitzen“, sagte Grein der Zeitung.

Breymaier will Kinderrechte im Grundgesetz verankern

Anlässlich des Weltkindertags hat sich die familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag, Leni Breymaier, für eine Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz ausgesprochen. Die Sozialdemokraten setzten sich für „ein sichtbares starkes Kindergrundrecht in unserer Verfassung“ ein, sagte Breymaier der „Rheinischen Post“. Weiter mahnte die SPD-Politikerin in Richtung Union: „Weil wir dafür Zwei-Drittel-Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat benötigen, dürfen sich CDU und CSU bei dem Thema nicht länger wegducken.“ Derweil bezeichnete Gökay Akbulut, familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, die Kinderarmut im Land als Armutszeugnis für Deutschland. „Um die Kinderarmut zu bekämpfen, fehlt der Wille, Geld zur Verfügung zu stellen“, sagte Akubulut der Zeitung. Zuversichtlich zum Weltkindertag äußerte sich hingegen Matthias Seestern-Pauly, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag  . „Viele Kinder in Deutschland erleben im Jahr 2023, trotz aller Widrigkeiten der letzten Jahre, eine sichere und gesunde Kindheit“, sagte er der „RP“. +++

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