„Jugend musiziert“: Regionalentscheid findet Pandemie-bedingt online statt

Fuldaer Musikschüler meisterten neues Wettbewerbsformat mit Bravour

Ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie kehrt auch in das regionale Musikleben nur sehr langsam wieder Normalität ein: Der renommierte Musikwettbewerb „Jugend musiziert“ kann in diesem Jahr zwar stattfinden, allerdings nur in digitaler Form. Damit sollte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 58. Regionalwettbewerbs trotz der momentanen Situation die Möglichkeit geboten werden, ihr Können vor einer Fachjury unter Beweis zu stellen. Das neue Wettbewerbsformat stellte sowohl das gesamte Team des Wettbewerbs als auch die Musikerinnen und Musiker sowie die Lehrkräfte vor ganz neue Herausforderungen, die aber am Ende trotzdem sehr gut bewältigt wurden. Auch die Teilnehmenden von der Musikschule der Stadt Fulda hatten die Gelegenheit, ihr Wertungsprogramm im Vorfeld auf Video aufzunehmen; die Aufzeichnungen wurden dann von Juroren am Wettbewerbstag angesehen und bewertet.

Die Wertungen im Einzelnen (Altersgruppe/Punkte /Preis) – Klavier vierhändig oder an zwei Klavieren:

– Elischa Ortlieb und Jonathan Ortlieb (Klasse Maja Zirkunow, IA/25 Punkte/1.)
– Emi-Marie Weber, Ina Wang (Klasse Natalia Geras, IB/24 Punkte, 1.)
– Svea Gutmann, Vivian Metzker (Klasse Maja Zirkunow, II/24 Punkte, 1. mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb)
– Sophia Kroedel (Klasse Renate Hunold) und Sofia Temnikova (Klasse Marina Gajda): (IV/18 Punkte, 2.)
Trompete:
– Gero Dominik Pfaff (Klasse Jürgen Vautz, IV/19 Punkte/2.)
– Jacqueline Kunz, (Klasse Jürgen Vautz, V/18 Punkte/2.)

Wie die Wettbewerbsvorbereitung unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen der Corona-Zeit aus Elternsicht gelaufen ist, berichtet Melanie B. Weber: „Gerade im Grundschulalter brauchen die Kinder viel persönlichen Kontakt. Musikunterricht über Telefon und Internet ist da schon eine besondere Herausforderung, die Vorbereitung auf einen Wettbewerb, wie ‚Jugend musiziert‘, ist es umso mehr. Trotzdem hat unsere Lehrkraft diese Herausforderung angenommen. Und sie hat es sogar geschafft, die Kinder trotz schlechter Verbindung, unzureichender Tonübertragung und getrennten Haushalten auf ein vierhändiges Vorspiel vorzubereiten – dafür unsere Hochachtung! Der Wettbewerb selbst wurde von den Kindern nun nicht als solcher wahrgenommen. Man übte zu Hause für sich alleine, man traf sich mal im einen, mal im anderen Haushalt und spielte so vor sich hin. Irgendwann dann die Aufnahme: Eine Mama mit Handy filmt. Auch das war an sich nichts Besonderes, Kinder werden heute ständig mit dem Smartphone gefilmt. Aber es war doch ein bisschen unwirklich: Aufnahme in feiner Kleidung, ein paar Minuten am Computer, dann wird ein USB-Stick zur Post gebracht. Als nach einigen Tagen das Ergebnis ankam, waren die Erwachsenen aufgeregt, die Kinder sahen wieder nur eine E-Mail … Trotzdem und vor allem wegen der aktuellen Situation war es umso wichtiger, dass ,Jugend musiziert‘ stattfinden konnte. Dankenswerterweise hielt man in Kassel bis zuletzt alle Möglichkeiten offen, machte so wenige Vorgaben wie möglich und ermöglichte damit im Endeffekt erst für alle angemeldeten Kinder und Jugendlichen die Teilnahme. Technik kann herausfordernd sein – keine Vorgaben bedeutete in diesem Fall, dass keine Spezialausrüstung nötig war und die Teilnahme niedrigschwellig blieb. Chapeau!“ +++ pm