Jahresbilanz: 165 Streitfälle bei der IG BAU Mittelhessen

Rechtshilfe in Krisenzeiten für Bauleute und Reinigungskräfte im Kreis Fulda

Juristischer Beistand in Krisenzeiten: Die Rechtsschutzexperten der IG BAU Mittelhessen waren im vergangenen Jahr stark gefragt. Insgesamt 165 Mal kamen die Beraterinnen und Berater der Gewerkschaft in der Region zum Einsatz, heißt es in einer Pressemitteilung. „Vom Verdienstausfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutzmasken im Job bis hin zu Problemen bei der Kinderbetreuung – Corona hatte zahlreiche Rechtsstreitigkeiten auch im Kreis Fulda zur Folge“, so die Bezirksvorsitzende Doris Hammes.

Wegen der Pandemie habe ein Großteil der Beratungen per Telefon stattgefunden – hier verzeichnete die IG BAU Mittelhessen einen Anstieg um 35 Prozent. „Viele Streitfälle gab es in der Gebäudereinigung. Beschäftigte klagten über finanzielle Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes, Defizite beim Arbeitsschutz oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne“, berichtet Hammes. In der Baubranche sei es unter anderem um vorenthaltene Corona-Prämien und unbezahlte Überstunden gegangen. Ein weiterer Schwerpunkt sei das Thema Kinderbetreuung gewesen. „Bauarbeiter, Forstbeschäftigte und Reinigungskräfte können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen geschlossen sind, wird das für sie besonders zum Problem“, so Hammes.

Die Gewerkschafterin appelliert an Beschäftigte aus den Branchen der IG BAU, sich auch in Pandemie-Zeiten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkschaft zu suchen. „Arbeitgeber dürfen die Krise nicht als Vorwand nutzen, um das Personal um seine Rechte zu bringen“, heißt es zum Schluss der Mitteilung. +++