Inzwischen sind die Drillinge aus Gründau ordentlich gewachsen

Gründau. Für Serkan und Yasemin Sen kam die Information zur bevorstehenden Familiengründung im vergangenen Sommer etwas überraschend. Doch das junge Paar freute sich auf den Nachwuchs und plante kurzfristig einen Urlaub. Anschließend folgte beim Arztbesuch nach genauer Untersuchung die nächste Überraschung: Es sollten Vierlinge werden.

Damit veränderte sich schlagartig die komplette Lebensplanung der künftigen Eltern. Und ohne tatkräftige sowie finanzielle Unterstützung wäre diese Herausforderung kaum zu bewältigen gewesen. Hier trat der Main-Kinzig-Kreis unter anderem mit den „frühen Hilfen“ des Jugendamtes dem jungen Paar zu Seite. Außerdem sicherte Kreisbeigeordneter Matthias Zach für diesen seltenen Fall umfassende Unterstützung zu.

 Inzwischen sind die Drillinge aus Gründau ordentlich gewachsen.
Inzwischen sind die Drillinge aus Gründau ordentlich gewachsen.

Bereits Wochen vor der Geburt musste die werdende Mutter dann auf ärztlichen Rat eine Spezialklinik in Frankfurt aufsuchen, um dort rund um die Uhr unter Aufsicht zu sein. Eine echte Geduldsprobe für Yasemin Sen, denn zu Hause in Gründau sollte doch alles für die Kinder vorbereitet werden. Die Verantwortung lag nun maßgeblich bei dem künftigen Vater, der zudem sein eigenes Lebensmittelgeschäft aufbauen wollte.

Da war es eine große Erleichterung, dass mit der Stiftung Kinderzukunft (Gründau), der Heinrich-Sauer-Stiftung (Gelnhausen) sowie der Kreissparkasse Gelnhausen starke Partner einen finanziellen Beitrag leisten würden. Landrat Erich Pipa und sein Vorgänger Karl Eyerkaufer hatten sich persönlich für die Sache eingesetzt. Das Jugendamt sicherte für die ersten Wochen eine häusliche Unterstützung zu und steht auch für weitere Hilfeleistungen zur Verfügung.

Auf diese Weise konnten ein größeres Auto, geeignete Betten sowie ein Kinderwagen angeschafft werden. Außerdem wurden ein Kleiderschrank und eine Wickelkommode besorgt. „Ich bin froh, dass wir hier für eine echte Entlastung sorgen konnten“, sagt Kreisbeigeordneter Matthias Zach. Denn für das junge Paar sollte die emotionale Achterbahn noch weitergehen.

Unmittelbar vor der Geburt am 23. Oktober ist ein Kind noch im Mutterleib aus ungeklärter Ursache gestorben. Doch Batuhan, Emirhan und die Schwester Buğlem kamen gesund zur Welt und sind in den vergangenen sechs Monaten kräftig gewachsen. Inzwischen wiegen die drei Geschwister jeweils gut sechs Kilogramm. Bei der Geburt waren es gerade einmal rund 1.000 Gramm und somit mussten die Säuglinge zunächst noch für acht Wochen im Krankenhaus bleiben. Erst zum Ende des vergangenen Jahres konnten die drei Kinder dann endlich mit ihrer Mutter in die Wohnung in Lieblos umziehen. Hier unterstützten dann auch die weiteren Angehörigen die neue Großfamilie bei der täglichen Arbeit.

„Für uns war es eine klare Sache, dass wir in solchen Fällen hier in der Nachbarschaft ebenfalls unsere Unterstützung leisten“, sagt der Beiratsvorsitzende der Stiftung Kinderzukunft und ehemalige Landrat Karl Eyerkaufer beim Besuch der Familie in Gründau. Und gerade der Einsatz für die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft sei ein elementarer Wert für die Zukunft.

Jugenddezernent Matthias Zach wünschte der jungen Familie für die weitere Entwicklung viel Kraft, Glück und Gesundheit. „Es ist zwar die dreifache Arbeit, aber vor allem ein besonderes Geschenk des Lebens“, sagte er mit Blick auf die drei Geschwister, die sich von dem Hausbesuch kaum beeindrucken ließen. +++ fuldainfo

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