Die Planung steht, die Haushaltsmittel stehen bereit, was noch fehlt ist eine Förderzusage für den geplanten Bike-Park in Sargenzell auf dem Sportgelände. Darüber informierte Bürgermeister Benjamin Tschesnok gemeinsam mit dem Planer der Anlage, Robert Städtler im Sargenzeller Sportlerheim. Gekommen waren dazu auch Jugendliche, die im vergangenen Jahr in einer Zukunftswerkstatt ihre Ideen für die Gestaltung eines Bike-Parks eingebracht hatten.
Aufgrund dieser intensiven Diskussion hätten die Planer jetzt ein Konzept vorgelegt, in das Ideen der Jugendlichen eingeflossen seien, sagte der Bürgermeister. Er fragte die Jugendlichen ganz konkret, ob die Gestaltung ihren Vorstellungen entspricht. Dies wurde von den Anwesenden bestätigt. Das Konzept sieht auf dem hinteren Teil des Ausweichfußballspielfeldes in Sargenzell eine Anlage von etwa 4000 Quadratmeter Fläche vor. Darauf sollen zwei Pumptracks für Anfänger, Kinder oder Sport-Rollifahrer und für ambitionierte Radsportler entstehen. Der kleine Einsteiger-Parcours hat etwa 85 Meter Länge, der größere mit höherem Schwierigkeitsgrad rund 235 Meter. Damit ist die Anlage kaum kleiner als die derzeit größte in Hessen in Sontra. Dort dehnt sich der Parcours auf rund 4500 Quadratmeter aus.
Vorgesehen ist aus Sicht des Bürgermeisters, diese Anlage in die Verantwortung des örtlichen Sportvereins zu geben. Er sei sehr dankbar, dass der Sportverein sich dafür sehr aufgeschlossen gezeigt habe. Das würde bedeuten, dass der Sportverein auf der Anlage auch das Hausrecht ausüben kann und nach dem Rechten sieht. Das sei sicher eine große Chance, neue Interessenten für den Verein anzusprechen, sagte der Bürgermeister.
Im Detail stellte der Fachplaner vom Radquartier, Robert Städtler, die Konzeption der Anlage vor, die aus Hügeln, Kurven und anderen Einbauten besteht. Bewusst habe sich die Stadt dafür entschieden, dass die Strecke selbst asphaltiert werden soll, um den künftigen Unterhaltungsaufwand zu verringern. Erdgebundene Strecken müssten gerade bei feuchtem Wetter ständig nachgearbeitet und gepflegt werden. Das Prinzip dieser Bike-Parks beruhe darauf, dass, sobald der Radfahrer Schwung hat, allein durch das Drücken und die exakte Abfolge der Hindernisse der Parcour gefahren werden kann. „Braucht ein Radfahrer unterwegs die Pedale, dann hat er das Prinzip nicht verinnerlicht,“ sagte Staedtler. Deshalb müssten die Neigungen der Hügel und Kurven sehr exakt und präzise ausgeführt werden. Staedtler sprach von einer Bauzeit von rund acht Wochen, wobei sehr viel Handarbeit zum Einbau des Asphalts notwendig sei.
Insgesamt soll die Anlage rund 600.000 Euro kosten. Die Stadt hofft gegenwärtig auf eine Förderung in Höhe von rund 60 Prozent der Gesamtkosten. Wichtig, so der Bürgermeister, sei, dass die Anlage auch der Inklusion von Menschen mit Handicaps dienen könne. Es sei sehr interessant für ihn gewesen, sagte Tschesnok, dass 15 verschiedene Sportarten auf einer solchen Anlage ausgeführt werden könnten. +++ pm