Hospitalisierungsinzidenz bei 3,17

BDI-Präsident nennt deutsche Corona-Politik "verstörend"

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist im Vergleich zum Vortag gesunken, im Vergleich zur Vorwoche aber gestiegen. Das RKI meldete am Sonntagmorgen zunächst 3,17 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Samstag ursprünglich: 3,36, Sonntag letzter Woche ursprünglich 2,77). Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, in Bayern (4,79). Dahinter folgen Schleswig-Holstein (4,50), Mecklenburg-Vorpommern (3,97), Thüringen (3,91), Nordrhein-Westfalen (3,82), Hessen (2,97), Brandenburg (2,88), Sachsen-Anhalt (2,80), Rheinland-Pfalz (2,76), Niedersachsen (2,76), Saarland (2,64), Berlin (2,02), Baden-Württemberg (1,79), Hamburg (1,78), Sachsen (1,38) und Bremen (0,44). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 3,17, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,68, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,73, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 1,62, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 4,51 und bei den Über-80-Jährigen bei 14,35 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

BDI-Präsident nennt deutsche Corona-Politik „verstörend“

BDI-Präsident Siegfried Russwurm hat die deutsche Corona-Politik scharf kritisiert. „Die Tatsache, dass eine Industrienation im dritten Jahr diese Pandemie teilweise immer noch mit den Mitteln des frühen 20. Jahrhunderts bekämpft, ist wirklich verstörend“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Es ist jedenfalls kein Konzept, bis Oktober abzuwarten, um dann erst den einen Lösungsweg auszuprobieren und dann den nächsten und so die ohnehin schon angespannte wirtschaftliche Lage weiter zu verschärfen.“ Die Politik trete seit zwei Jahren auf der Stelle, kritisierte Russwurm. „Das macht mich fassungslos.“ Noch immer gebe es keine vernünftige Datenlage, noch immer würden Inzidenzen per Hand eingesammelt. „Wir könnten längst viel weiter und besser unterwegs sein“, so der BDI-Präsident. „Ein moderner Staat sieht anders aus.“