Historische TTCLM-Saison für die TTBL

In einem unfassbaren Krimi hat der 1. FC Saarbrücken TT das Rückspiel in Düsseldorf gewinnen und auch das entscheidende Golden Match für sich entscheiden können und ist damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Champions-League-Sieger. Nicht nur aufgrund der Finalisten darf die Tischtennis Bundesliga (TTBL) auf eine erfolgreiche Saison in der TTCLM blicken.

Mit einer 2:3 Niederlage im Hinspiel war der 1. FC Saarbrücken TT in das Rückspiel der Finalserie der Champions League (TTCLM) gegangen und schaffte die Sensation: Am Montagabend gewann der 1. FC Saarbrücken TT der Tischtennis Bundesliga (TTBL) mit 3:2 das zweite Kräftemessen mit der Borussia und behielt im Golden Match die Nerven. Für die Saarbrücker ist es der erste Titel in der Königsklasse. Im vergangenen Jahr war der Wettbewerb infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine nach dem Halbfinale abgebrochen worden; 2021 hatte der FCS ebenfalls gegen Borussia im Finale gespielt, dort jedoch verloren.

Nicolas Barrois (Team-Manager Saarbrücken): „Direkt nach dem Finale fehlen einem jetzt einfach die Worte, ich bin echt sprachlos. Was wir da heute gemacht haben, war wirklich irre. Es stand alles gegen uns und man dachte, wir seien schon weg, dann waren wir wieder im Rennen, dann waren wir wieder weg und am Ende gewinnen wir dann das Ding, das ist unbeschreiblich. Wir waren dann etwas glücklich und am Ende vielleicht auch ein Stückchen besser, aber auch Borussia hat heute natürlich einen mega Kampf geliefert. Für uns ist es wirklich Wahnsinn, denn es ist ein Titel für die Geschichtsbücher: Unser erster Champions League Titel.“

Patrick Franziska: „Wir sind natürlich unfassbar stolz auf die ganze Mannschaft. Meisterschaft und Pokal haben wir schon gewonnen, aber im Champions League Hin- und Rückspiel gegen Düsseldorf zu gewinnen – und das Rückspiel sogar noch in Düsseldorf – ist etwas ganz Großes für den gesamten Verein. Es hätte auch nicht knapper sein können und wir hatten dann zum Glück das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite.“

Für die Tischtennis Bundesliga war es nicht nur aufgrund des rein deutschen Finals eine historisch-erfolgreiche Saison. Mit dem Post SV Mühlhausen und dem TTC Neu-Ulm waren zwei weitere TTBL-Teams bis in das Halbfinale vorgestoßen und machten die Runde der letzten vier damit zu einer rein deutschen Angelegenheit. „Die Stärke der Vereine aus der TTBL im internationalen Vergleich zeigt, dass wir uns als Liga auf einem guten Weg befinden und nicht nur in der Spitze Weltklassesport bieten, sondern auch in der Breite“, erklärt TTBL-Geschäftsführer Nico Stehle.

Spannender Krimi bis zum Ende

Entscheidend für Saarbrückens Sieg im Rückspiel waren die beiden Erfolge von Patrick Franziska im fünften Satz. In beiden Spielen bewies er absolute Nervenstärke. So konnte er im Spiel gegen Anton Källberg einen 0:2 Rückstand noch aufholen und das Spiel im spannenden fünften Satz gewinnen. Und in seiner Partie gegen Dang Qiu wehrte Patrick sogar 3 Matchbälle des Borussen ab, die schon für den vorzeitigen Champions League Sieg von Düsseldorf geführt hätten und gewann auch dieses Spiel dann sehr knapp im fünften Satz.

Im Golden Match war es dann auch Franziska, der mit einem souveränen 11:6 für den wichtigen 1:1 Ausgleich sorgte. Zuletzt standen sich dann Kay Stumper und Darko Jorgic im alles entscheidenden Satz gegenüber. Beide spielten stark und boten den Zuschauern ein wahres Finale. Am Ende hatte Darko mit 11:9 die Nase vorne und sicherte Saarbrücken damit den ersten Champions League Titel der Vereinsgeschichte.

Eine weitere Titelchance bietet sich Saarbrücken und Düsseldorf in der TTBL: Beide Teams haben bereits vor dem letzten Hauptrunden-Spieltag (30. April) das Ticket für die Play-offs in der Tasche und kämpfen dort um den Einzug in das Liebherr TTBL-Finale. Ebenfalls bereits im Halbfinale stehen die TTF Liebherr Ochsenhausen. Welches Team außerdem den Sprung unter die besten vier schafft, entscheidet sich zwischen dem Post SV Mühlhausen und dem ASV Grünwettersbach. +++ pm