Hessentag ging zu Ende – 750.000 Besucher feiern mit

Hofgeismar. Zehn Tage lang hat der Hessentag die Dornröschenstadt Hofgeismar in einen friedlichen und fröhlichen Ausnahmezustand versetzt. „Zum zweiten Mal hat sich die märchenhafte Kleinstadt als wunderbare Gastgeberin präsentiert und Gäste aus allen Teilen des Landes herzlich und mit offenen Armen empfangen“, freute sich Ministerpräsident Volker Bouffier. „Der Hessentag sucht in Deutschland seinesgleichen. Wir haben das größte und aus meiner Sicht auch das schönste Landesfest. Es ist ein Schaufenster für Hessen und eine tolle Werbung für die Region. Hofgeismar hat die Chance erkannt, genutzt und 750.000 Menschen ins idyllische Nordhessen gelockt. Die Menschen sind in eine Region geströmt, in der vergleichsweise wenige Menschen leben. Die Besucherzahl ist dafür hervorragend“, sagte Bouffier.

Der Hofgeismarer Bürgermeister Markus Mannsbarth wertete den Hessentag als „riesigen Erfolg“. „Wir bekommen Rückmeldungen aus ganz Deutschland und hören von allen Seiten, wie schön es hier ist“ sagte Mannsbarth. „Das führt auch dazu, dass die Hofgeismarer wieder entdecken, wie schön ihre Heimat ist.“

Heute Abend endet das Landesfest mit dem Konzert von Herbert Grönemeyer, der mit seiner „Dauernd Jetzt“-Tour eine Zusatzshow in Hofgeismar veranstaltet. Ein weiterer Höhepunkt am heutigen Sonntag ist der große Festzug mit fast 3.000 Teilnehmern. 139 Gruppen aus ganz Hessen präsentieren in mehr als vier Stunden die Vielfalt, die Kultur und Traditionen des Landes. Angeführt wird der Zug von der Polizeireiterstaffel Hessen, dem Landes-Polizeiorchester sowie dem Hessentagspaar 2015, Rebecca Ross und Andreas Richhardt.

„Wir veranstalten den Hessentag, um Menschen zusammenzubringen. Ich danke den Hofgeismarern und den vielen, vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern aus der Stadt und der Umgebung, die dies mit ihrem unermüdlichen Einsatz möglich gemacht haben. Ihr Engagement zeigt mir, dass wir eine Gesellschaft des Miteinanders sind und unsere Gemeinschaft funktioniert“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

Die Landesregierung füllte diesen Leitgedanken des Hessentages mit Leben und lud am Samstag 120 Flüchtlinge und ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer aus der früheren Hessentagsstadt Kassel und den zukünftigen Ausrichterstädten Herborn und Rüsselsheim nach Hofgeismar ein. „Der Gedanke der Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen ist heute so aktuell wie damals“, sagte der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Axel Wintermeyer. „Georg August Zinn, der Gründervater des Hessentages, wollte ein Fest, das Menschen verbindet und eine Heimat für alle Bürgerinnen und Bürger Hessens schafft. Die Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind und ein neues Zuhause suchen, erleben heute in ganz besonderer Weise die Willkommenskultur in unserem Land. Wir setzen keine Grenzen, sondern überwinden sie.“

„Grenzen überwinden“, ist das Motto der Bundesratspräsidentschaft von Ministerpräsident Volker Bouffier. Zwei Elemente der Landesausstellung, in der sich die Landesregierung und Landesbehörden sowie Vereine und Verbände präsentieren, standen stellvertretend für diese Maxime: Im 25. Jahr der Deutschen Einheit blickt die Wander-Ausstellung „Von der Diktatur zur Demokratie“ zurück auf Geschichte und Geschichten rund um die deutsche Teilung und den politischen Prozess bis hin zur Wiedervereinigung. Beliebtestes Fotomotiv war die Kunst-Installation der „Einheitsmännchen“ von Professor Ottmar Hörl, die auf ihrer Tour durch Deutschland Halt in Hofgeismar machte.

„Der Hessentag ist so jung und dynamisch wie eh und je“, sagte Bouffier. „Bei mehr als 700 kostenlosen Programmpunkten ist für jeden etwas dabei.“ Als absoluten Renner bezeichnete der Ministerpräsident die Sonderausstellung „Der Natur auf der Spur“, die Natur und Umwelt für Groß und Klein erlebbar macht. Aber auch die zahlreichen Veranstaltungen und Live-Sendungen aus dem hr-Treff sowie das bunte Programm im Polizeibistro, dem dm-Kinderland, auf dem Platz der Bundeswehr und den Bühnen auf dem Festgelände waren Zuschauermagnete. Ganz zu schweigen von den Treffen der rund 3000 Landfrauen und fast 5000 Mitglieder des Sozialverbandes VdK, die das große Festzelt füllten. Die Just White-Party des Radiosenders FFH geht als größte Open-Air-Veranstaltung in die Geschichte von Hofgeismar ein: 30.000 Besucher, ganz in weiß gekleidet, verwandelten die Hessentags-Arena in eine Partyzone.

Das Ende des Hessentages am heutigen Sonntag ist zugleich ein neuer Anfang. Bürgermeister Markus Mannsbarth übergibt die Hessentags-Fahne an den Herborner Hans Benner, Bürgermeister der Hessentagsstadt 2016, und das neue Hessentagspaar Janina Till und Cetin Celik. „Hofgeismar ist für uns zum großen Vorbild herangewachsen“, sagte Benner. „Wir freuen uns riesig auf das kommende Jahr.“ +++ fuldainfo

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