Hersfeld: Stadtverwaltung hat im letzten Jahr rund 19% an Gas und Fernwärme eingespart

Die Reise geht weiter

Nicht erst seit dem vergangenen Jahr ist die Stadt Bad Hersfeld bestrebt, den Heizenergieverbrauch der städtischen Immobilien zu reduzieren. Auf Grund der Gasmangellage in 2022 hat die Verwaltung der Kreisstadt diese Bemühungen in technischer und organisatorische Sicht seit Juni 2022 aber nochmals verstärkt.

Torsten Wiegand vom städtischen Immobilienmanagement dazu: „Durch unser schon seit 2013 eingeführtes Energie-Monitoring und -Controlling (EMC) überwachen wir in Echtzeit insgesamt 55 Liegenschaften. Mit dem EMC sind wir fortlaufend in der Lage, zum einen die größten Verbrauchsquellen gezielt anzugehen und zum anderen die Energieeinsparungen auch klar beziffern zu können. Durch die stundengenaue Erfassung der Daten können wir die Wirksamkeit unserer Maßnahmen schon zeitnah nach ihrer Umsetzung beurteilen.“ So hat die Kreisstadt mit zahlreichen Einzelmaßnahmen ihren gesamten Energiebedarf für Gas und Fernwärme der eigenen Immobilien allein im letzten Jahr um eine Million Kilowattstunden (kWh) senken können – von 5,10 Millionen. auf 4,14 Millionen (kWh). Konkret bedeutet das eine Senkung um 18,9Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Mit diesem Wert steht Bad Hersfeld im nationalen Vergleich überdurchschnittlich gut da. Nach Angaben der Bundesnetzagentur ist nämlich 2022 der Erdgasverbrauch bundesweit im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um rund 14 Prozent zurückgegangen (in der Industrie um minus 15 Prozent und bei privaten Haushalten und Gewerbebetrieben um minus 12Prozent ). Mit ihrem Immobilienmanagement ist die Stadt Bad Hersfeld somit energetisch besser als der Bundesdurchschnitt!

Die Reise geht weiter – Einsparungen in diesem Jahr

Die Kreisstadt wird in ihren Energieeinsparmaßnahmen natürlich nicht nachlassen. Besondere Erfolge hat die Verwaltung etwa mit einer innovativen Technologie erzielt, die seit Oktober zunächst als Pilotprojekt in den großen Gebäuden der Stadtbibliothek und in der Kindertagesstätte (Kita) Rappelkiste im Helfersgrund erprobt wurden. Es werden seitdem, ohne irgendwelchen weiteren baulichen Maßnahmen, clevere, smarte Thermostate und Sensoren verwendet, die den einzelnen Raum wirklich nur dann aufheizen, wenn Personen den Raum auch wirklich nutzen. Unterschiedliche Temparaturen für verschiedene Nutzungsarten (Flur, Büro, Lager etc.) sind über eine Fernsteuerung frei einstellbar. Ziel der Maßnahmen war es Energie einzusparen, möglichst ohne jeglichen Komfortverlust für den einzelnen Nutzer! Da sich bereits nach einem Monat insbesondere in der Konrad- Duden- Stadtbibliothek zeigte, dass das System die vom Hersteller versprochenen Einsparungen von mehr als 15 Prozent tatsächlich liefert, sind mittlerweile in fünf weiteren Liegenschaften die neuen Thermostate an allen Radiatoren (Raumheizkörper) installiert – mit erstaunlichen Resultaten im ersten Quartal 2023! Für die vier großen Gebäude mit EMC und cleveren Thermostaten, die Stadtbibliothek Am Markt 1, das ehemalige Stadtkassengebäude Am Treppchen sowie die beiden Kindertagesstätten Rappelkiste und Rosengasse, liegen die Vergleichswerte im ersten Quartal 2023 vor. Gegenüber dem ersten Quartal des letzten Jahres 2022 sind die Gasverbräuche nochmals zusätzlich um 19,5Prozent gesunken! Die preiswerte Technologie wird noch vor der nächsten Heizperiode in weiteren vier Gebäuden installiert, unter anderem auch im Rathaus in der Weinstraße. Auch dort rechnen wir mit ähnlichen Einsparungen im Heizverbrauch.

Technik und menschliches Handeln

Bürgermeisterin Anke Hofmann lobt das Immobilienmanagement, das „mit innovativen Ideen und Techniken die Einsparpotentiale realisiert hat, die wir hier am Beispiel von Gas und Fernwärme darstellen können. Hinter dem Erfolg stecken aber buchstäblich noch hunderte weitere Einzelmaßnahmen in Sachen Energie- und Klimaschutz, die wir den Ideen und dem Erfahrungsschatz aller unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdanken. Es hat sich in den letzten Monaten eine positive Kultur entwickelt, wie wir bei Gas, Heizung und Strom unser tägliches Verhalten verbessern können, für die ich sehr dankbar bin.“ Anke Hofmann abschließend: „Wir werden in unseren Bemühungen nicht nachlassen. Darum bin ich sehr zuversichtlich, dass wir nach dem erfolgreichen Jahr 2022 auch in diesem Jahr weitere Energieeinsparungen im zweistelligen Prozentbereich umsetzen können.“ +++

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