Haus- und Kinderärzte fordern Schließung der Impfzentren

Kosten pro Impfung etwa zehnmal so teuer wie in den Praxen

Entgegen der Planung der Länder fordern Haus- und Kinderärzte eine Schließung der Impfzentren nach dem 30. September. Es sei „mehr als fraglich, Strukturen aufrechtzuerhalten, von denen man immer wieder hört, dass die Kosten pro Impfung etwa zehnmal so teuer sind wie in den Praxen“, sagte der Chef des Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Und weiter: „Anstatt die Impfzentren künstlich am Leben zu erhalten, sollte die Politik ihre Energie lieber in eine sinnvolle Planung der Impfstoffbereitstellung für die Auffrischungsimpfungen stecken.“ Die Kosten der Zentren seien inzwischen „nicht mehr verhältnismäßig“ und „rausgeschmissenes Geld“, sagte auch der Sprecher des Bundesverbands für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Jakob Maske. Auch weil Haus- und Fachärzte deutlich mehr verimpften und einen potenziellen Mehraufwand durch Auffrischungsimpfungen decken könnten, forderte Maske: „Es wäre aus unserer Sicht deshalb besser, wenn die Impfzentren schließen“ und die aus seiner Sicht niedrige Vergütung der impfenden Ärzte aufgestockt würde. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, will hingegen nicht alle Impfzentren dichtmachen: „Es ist vernünftig, eine gewisse Grundstruktur mit Corona-Impfzentren über den 30. September hinaus aufrecht zu erhalten“, teilte er dem RND mit. „Auch wegen der bald anstehenden Auffrischungsimpfungen brauchen wir diese Grundstruktur“, damit die Praxen der niedergelassenen Ärzte bei Bedarf entlastet werden könnten. +++

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