
Die Gedenkstätte Point Alpha ist vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur zum „Museum des Monats“ gekürt worden. Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels (SPD) überreichte der Point Alpha Stiftung die Auszeichnung samt Urkunde und einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Gewürdigt wurde insbesondere die kreative und innovative Vermittlung der deutsch-deutschen Geschichte für junge Menschen.
Die diesjährige Auszeichnung steht unter dem Leitthema „Museen als Orte kultureller Bildung“ mit besonderem Augenmerk auf Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche im außerschulischen Raum. Point Alpha überzeugte die Jury mit seinem umfangreichen Programm: Workshops wie „Wessi, Ossi oder Wossi? 2.0“, Theaterprojekte, Hip-Hop-Events, Fotografie- und Performanceformate machen Geschichte dort nicht nur erfahrbar, sondern lebendig.
„In Hessen gibt es rund 400 Museen. Mit dem Konzept ‚Museum des Monats‘ wollen wir diese als Orte der kulturellen Bildung, Begegnung und Vernetzung sichtbarer machen“, erklärte Gremmels bei der Preisverleihung im US Camp der Gedenkstätte. Point Alpha sei ein herausragendes Beispiel für moderne Museumsarbeit. „Die Stiftung vermittelt Wissen mit viel Innovation und Herzblut. Gerade in Zeiten neuer Spannungen zwischen Ost und West ist die Auseinandersetzung mit der Zeit des Kalten Krieges aktueller denn je“, so der Minister. Besonders lobte er das Engagement der Mitarbeitenden und die Offenheit des Hauses für ein junges Publikum.
Bei einem Rundgang durch die Ausstellungen überzeugte sich Gremmels persönlich von der Umsetzung des pädagogischen Konzepts. Dabei wird laut dem geschäftsführenden Vorstand Benedikt Stock Geschichte nicht nur erzählt, sondern erlebt: „Schüler entwickeln bei ihrem Aufenthalt einen persönlichen Bezug zur Gedenkstätte. Sie denken mit, hinterfragen und nehmen ihre eigenen Perspektiven mit.“
Unter dem Motto „Wenn die Spurensuche zur Zukunftsperspektive wird“ hatte das Vorstandsteam, bestehend aus Benedikt Stock und Philipp Metzler, der Jury die Konzepte vorgestellt. Die Auszeichnung sei, so Stock, „eine große Ehre und ein Lohn für den Einsatz des gesamten Teams.“ Gemeinsam mit Landtagsabgeordnetem Sebastian Müller (CDU), Rasdorfs Bürgermeister Jürgen Hahn sowie Vertretern des Fördervereins bedankte sich Stock beim Land Hessen für die anhaltende Unterstützung.
Point Alpha hat sich in den letzten Jahren zu einem gefragten außerschulischen Lernort entwickelt. Neben klassischen Führungen gehören auch Zeitzeugengespräche, Projekttage, Seminare und digitale Angebote wie eine Lernapp zum Repertoire. Die pädagogische Arbeit ist fächerübergreifend ausgerichtet und verbindet historisches Lernen mit aktuellen gesellschaftlichen Themen. Ob diskutierend, zeichnend oder rappenderweise – Jugendliche werden ermutigt, eigene Ausdrucksformen zu finden.
Ziel der Bildungsarbeit, so die wissenschaftlichen Mitarbeiter Jan Ludwig Antoni, Aline Gros und Daniela Theurer, sei es, etablierte Konzepte mit neuen Ideen zu verknüpfen – stets mit dem Anspruch, junge Menschen für Geschichte und Demokratie zu sensibilisieren. +++
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