Gaspreise im 5-Jahres-Sinkflug: Wer hat profitiert?

Talsohle bei Gaspreisen erreicht

Die durchschnittlichen Gaspreise für private Verbraucher in Deutschland sind seit fünf Jahren ununterbrochen gesunken. Doch nicht alle Kunden haben davon profitiert. Die Tarifexperten von Verivox haben untersucht, wer einen guten Schnitt gemacht hat.

Durchschnittliche Gaspreise seit 2013 um 18 Prozent abgesackt

Ein Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) bezahlte im September 2013 im bundesdeutschen Durchschnitt 1.368 Euro. Im September 2018 sind es nur noch 1.115 Euro, was einer Entlastung von 253 Euro (18 Prozent) entspricht. „Viele Verbraucher mit Gasheizungen konnten sich in den letzten Jahren über stetig sinkende Gaspreise freuen“, sagt Mathias-Köster Niechziol, Energieexperte bei Verivox. „Doch die Preissenkungen kamen nicht bei allen an. Ausschlaggebend ist, welchen Tarif die Kunden gewählt haben.“

Große Unterschiede zwischen den Gastarifen

Während im bundesdeutschen Durchschnitt die Gaspreise um 18 Prozent gesunken sind, ließen die Grundversorgungstarife der örtlichen Versorger rund 8 Prozent nach. Laut Bundesnetzagentur befindet sich noch über ein Fünftel (22 Prozent) der Verbraucher in diesen vergleichsweise teuren Tarifen. Über die Hälfte der Gaskunden (55 Prozent) haben beim örtlichen Versorger einen günstigeren Tarif gewählt. Der günstigste Tarif des Grundversorgers ist im Lauf der letzten fünf Jahre um 17 Prozent gefallen. Den stärksten Sinkflug haben die günstigsten verfügbaren Tarife mit empfehlenswerten Vertragsbedingungen gezeigt: Sie sind zwischen September 2013 und September 2018 um 34 Prozent gesunken. „Die unterschiedliche Preisentwicklung zeigr deutlich, dass Verbraucher, die sich regelmäßig nach einem günstigen Gastarif umschauen, ihre Heizkosten dauerhaft stark senken können“, sagt Mathias Köster-Niechziol. „Daher raten wir zum jährlichen Preisvergleich. Die Einsparung kann mehrere hundert Euro pro Jahr betragen.“

RhönEnergie Fulda: Steuern, Abgaben und Netzentgelte spielen eine entscheidende Rolle

Energiepreise unterliegen grundsätzlich starken Schwankungen. Neben den eigentlichen Beschaffungskosten spielen Steuern, Abgaben und Netzentgelte eine entscheidende Rolle. Gerade Letztere sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Als verantwortungsvoller regionaler Versorger pokert die RhönEnergie Fulda nicht an den Energiebörsen. Vielmehr setzen wir auf eine langfristig angelegte Beschaffungsstrategie mit vielen Quellen und unterschiedlichen Beschaffungszeitpunkten. So ist es uns gelungen die Preise seit 2011 stabil zu halten, so die RhönEnergie Fulda auf Nachfrage von fuldainfo.

Talsohle bei Gaspreisen erreicht

Angesichts gestiegener Preise im Gasgroßhandel gehen die Tarifexperten von Verivox nicht von weiter fallenden Gaspreise für private Verbraucher aus. „Wir beobachten, dass mittlerweile mehr Gasversorger die Preise anheben als senken“, sagt Mathias Köster-Niechziol. „Für Oktober und November zählen wir bei den örtlichen Grundversorgern aktuell 19 Preiserhöhungen gegenüber vier Preissenkungen. Daher sollten sich Verbraucher jetzt beim Wechsel in einen günstigen Gastarif eine möglichst lange Preisgarantie sichern.“ +++

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