Gabriel bezeichnet Umgang mit Katar als „respektlos“

Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) mischt sich in Katar-Debatte ein und wirft Kritikern vor, den Reformprozess in dem arabischen Emirat zu torpedieren. „Unser Umgang mit dem Land ist doch relativ respektlos“, sagte Gabriel dem „Spiegel“. Auch Deutschland habe Jahrzehnte gebraucht, um gesellschaftlich fortschrittlich zu werden. „Wenn wir wirklich wollen, dass diese Liberalität auch in anderen Ländern entsteht, dann müssen wir sie auf diesem Weg bestärken“, sagte Gabriel. „Und nicht mit ihnen so umgehen, dass selbst die Gutwilligsten irgendwann die Ohren verschließen, weil nichts von dem, was schon erreicht wurde, von uns wertgeschätzt wird.“ Der Vorsitzende der Atlantik-Brücke verwies darauf, dass internationale Organisationen dem Emirat zuletzt große Fortschritte bescheinigt und die USA Katar zu einem wichtigen Verbündeten erklärt hätten. „Ich schätze den Emir von Katar mindestens ebenso sehr wie der Präsident der USA ihn schätzt“, sagte  Gabriel und forderte die Bundesregierung auf, die Reformen offensiv zu unterstützen. „Wie wäre es, wenn Deutschland sich anböte, beim Aufbau einer Berufsgenossenschaft für die ausländischen Arbeitskräfte in Katar zu helfen, um Arbeitsunfälle wirklich nachvollziehbar zu untersuchen, ihre Ursachen zu beheben, Rehabilitation zu ermöglichen und Renten zu bezahlen“. Er sei sich sicher, dass man helfen könne. „Denn das will der Emir von Katar“, sagte Gabriel. +++

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