Freie Demokraten lehnen geplanten Trassenverlauf der Fulda-Main-Trasse ab

Verkorkste Energiewende nicht auf die Menschen abwälzen

Die Vorsitzenden der Ortsverbände aus Burghaun, Hünfeld, Hofbieber, Dipperz und Petersberg-Künzell sprechen sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen den geplanten Trassenverlauf der Fulda-Main-Trasse und die damit verbundenen Belastungen für Natur und Menschen aus. Aufgrund der Bündelung von Windvorranggebieten und Trassenkorridoren sehen die Freien Demokraten eine übermäßige Belastung der Region.

Patrick Figge (Burghaun) und Daniel Vogel (Hünfeld) verweisen darauf, dass in ihren Kommunen bereits deutlich mehr als der im Landesentwicklungsplan geforderten zwei Prozent Fläche für Windvorranggebiete ausgewiesen wurden. „Der aktuelle Entwurf darf so nicht umgesetzt werden. Er ist schlichtweg nicht fair und bedeutet einen weiteren massiven Eingriff in die heimische Flora und Fauna und eine unverhältnismäßige Belastung unser Bürgerinnen und Bürger“. Figge fordert zudem, wo immer möglich auf Erdverkabelung zurückzugreifen.

Jörg Clar (Hofbieber) hat nach Prüfung des Entwurfes für Hofbieber eine stellenweise Verdopplung des bestehenden Trassenkorridors ausgemacht. „Hält sich die Firma Tennet als Vorhabenträger an den festgelegten Abstand von 400 Metern zur Ortsrandbebauung, dann bleibt nur die Rodung weiterer Waldflächen über Mittelberg und Traisbach, in denen nachweislich schützenswerte Vogelarten beheimatet sind. Angesichts einer geplanten Auslastung von durchschnittlich 17 Prozent, wie sie vom Netzbetreiber Tennet für den Trassenabschnitt angegeben wurde, darf die Notwendigkeit der P43 durchaus hinterfragt werden.“ „Das gleiche gilt für den Alternativvorschlag, der hinter Allmus abknickt, zwischen Niederbieber und Langenbieber, an Armenhof und Dipperz vorbei Richtung Umspannwerk in Wisselsrod und den Kohlgrund verläuft. Auch für diese Variante wäre eine großflächige Waldrodung erforderlich“, so Daniel Siewert, Vorsitzender der Freien Demokraten in Dipperz.

Jürgen Plappert (Künzell-Petersberg) stellt klar, die mögliche gesundheitliche Belastung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort müsse bei den Planungen geprüft werden. Die notwendige Verbreiterung der Trasse würde auf Petersberger Gemeindegebiet Melzdorf, Margretenhaun, Rex und Böckels betreffen, also genau die Orte, die bereits durch diverse Versorgungsleitungen belastet sind. Die Freien Demokraten werden in den betroffenen Gemeinden Anträge in den Gemeindevertretungen einbringen, mit denen die Gemeinden entsprechende Gutachten zum Schutz der Interessen der Bürgerinnen und Bürger veranlassen. „Für uns ist klar, wir dürfen nicht passiv bleiben, wenn die Interessen unserer Heimatgemeinden beeinträchtigt werden“, so Clar.

Mario Klotzsche, Vorsitzender der Kreistagsfraktion, sieht in der fehlgeleiteten Energiepolitik von Bundes- und Landesregierung die Ursache für die Probleme vor Ort. „In den letzten zwanzig Jahren wurden den Bürgerinnen und Bürgern immer neue Versprechen gemacht. In Wirklichkeit ist es anders gekommen. Fast nichts passt zusammen. In keinem Land ist Strom so teuer, wie in Deutschland. Industrielle Windkraftanlagen in Wäldern zerstören Lebensräume von geschützten Arten. Der Natur geht es schlechter, nicht besser. In Hessen steigen die CO2-Emissionen sogar noch an. Besonders die Menschen auf dem Land werden benachteiligt, sollen immer höhere Benzinpreise zahlen, ohne dass sie eine Alternative haben. Wenn das so weitergeht, werden wir viele Arbeitsplätze verlieren.“ Klotzsche abschließend: „Wir werden uns im Kreis und in den Kommunen für eine faire Belastung der Region einsetzen. Es kann nicht sein, dass wir im Landkreis Fulda die Lasten der Energiepolitik, bei Windkraft und Stromleitungsbau, tragen sollen, während die Gewinne und Vorteile woanders landen. Den geplanten Trassenverlauf der P43 halten wir in der Form für nicht akzeptabel.“ +++

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