Ford-Deutschlandchef hält Hardware-Nachrüstung für unrealistisch

Man wolle auch weiterhin am Diesel festhalten

Berlin. Die Kritik an den Ergebnissen des Diesel-Gipfels ärgert Ford-Deutschlandchef Gunnar Herrmann. „Es wäre schön gewesen, auch öffentlich klarer darzustellen, welche Fortschritte wir gemacht haben“, sagte er dem „Handelsblatt“. Eine Nachrüstung der Hardware, wie sie nun vielfach gefordert wird, hält der Ford-Chef technisch für unrealistisch. „Bei gebrauchten Autos wäre das eine Dimension, die nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr sinnvoll wäre“, erklärte er. Es sei dagegen besser, alte Diesel von der Straße zu holen. Ford hatte als erster Hersteller eine Kaufprämie von 2.000 bis 8.000 Euro für alte Diesel (Euro 3 oder älter) ausgelobt. Er erwarte einen „großen Effekt“ von dieser Maßnahme, sagte Herrmann. Er geht aber auch selbstkritisch mit der eigenen Branche ins Gericht. „Wir als Industrie haben das Thema zu lange vor uns hergeschoben.“ Als kurzfristige Maßnahme sei es angebracht, erneut über die Einführung einer blauen Plakette für besonders umweltfreundliche Fahrzeuge nachzudenken. Damit, glaubt Herrmann, könne die Industrie Lösungen entwickeln, die nach vorne gerichtet seien. „Wir sollten nicht nur krampfhaft versuchen, Altlasten zu reparieren“. Zudem plädiert Herrmann dafür, auch über die Kfz-Steuer umweltfreundliche Fahrzeuge stärker zu bevorzugen. Einen Rückruf der eigenen Diesel lehnt der Ford-Chef ab. „Wir haben niemals manipuliert und werden nicht manipulieren“, sagte er. Man wolle auch weiterhin am Diesel festhalten. +++

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