Nachdem ein Schreiben mit dem Titel „Unser Tann – auf dem Weg in eine Sackgasse?“ in Tann die Runden machte, hatte sich der Magistrat der Stadt Tann (Rhön) sowie auch Bürgermeister Mario Dänner (parteilos) distanzieren sich deutlich von diesem Schreiben distanziert. Weder Inhalt des Schreibens noch viele der dargestellten Fakten entsprächen der Realität“, betonte der Bürgermeister als Sprecher des Magistrates. Wie uns nun berichtet wurde, hat die FDP-Tann den Fraktionsausschluss von Andrea Willing einer der Verfasser des Schreibens in die Wege geleitet.
„Auch für mich persönlich ist diese Flyer Aktion eine große Enttäuschung“, so Jörg Witzel, FDP Fraktionsvorsitzender Tann. Nicht nur, weil ich selbst mit einer körperlichen Beeinträchtigung lebe und von daher sehr genau weiß, was es für uns Betroffenen bedeutet. Da durch diese Aktion der notwendiger politisch sowie inhaltlicher Grundkonsens als nicht mehr vorhanden ist, wurde heute das Fraktionsausschlussverfahren eingeleitet.
Markus Hofmann, Landtagsabgeordneter und Mitglied der Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Fuldaer Kreistag, äußerst sich zum Flugblatt dreier Politiker aus Tann (Rhön) gegen Menschen mit Behinderung: „Die Äußerungen der Kommunalpolitiker sind in höchstem Maße diskriminierend und passen nicht zu einem toleranten und aufgeschlossenen Fuldaer Landkreis. Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist heutzutage eine unumstrittene Anforderung an eine gleichwertige Gesellschaft. Frappierend genug, dass Inklusion noch nicht in allen Bereichen der Gesellschaft und der Arbeitswelt funktioniert. Die Präsenz der Menschen mit Behinderung im Tanner Zentrum ist Ausdruck gelebter Inklusion. Dass die drei Tanner FDP-Politiker dies schriftlich und mit diskriminierenden Formulierungen unterbinden wollen, ist nicht akzeptabel. Ich fordere von diesen Personen, klar und zügig Konsequenzen zu ziehen. Eine Entschuldigung allein reicht nicht aus.“
Wie Die Linke im Kreistag des Landkreises Fulda mitteilte, missbilligt man das zweiseitige Flugblatt von Andrea Willing, Klaus Dänner und Brunhilde Fischer, in welchem die menschenverachtenden Äußerungen stehen, „die Kernstadt entwickle sich aufgrund der Präsenz von Klienten der Tanner Diakonie zu einer „Sonderwelt“. Mit dieser öffentlichen Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen dieser drei Tannerpersonen, die ihre Tätigkeit in der Kommunalpolitik vereint – Willing führt die Stadtverordnetenfraktion der FDP, Dänner und Fischer sind für diese Partei Mitglieder des Magistrats – wurde nicht nur die Stadt Tann, sondern auch der gesamte Landkreis Fulda bundesweit in ein „schlechtes Licht“ gestellt. Der Fuldaer Kreistag stellt ganz klar und unmissverständlich fest, dass diese Äußerungen der drei Einzelpersonen dem Ansehen der Stadt Tann und dem der gesamten Region Fulda schweren öffentlichen Schaden zugefügt hat. Der Fuldaer Kreistag fordert alle Verantwortlichen und insbesondere die FDP-Verantwortlichen der Stadt Tann auf, alles zu unternehmen, um diesen bundesweiten Image-Schaden wieder gut zu machen. +++