Fleischerzeugung weiter rückläufig – außer bei Geflügel

Fleisch verpackt

Die Fleischerzeugung in Deutschland ist rückläufig. Im Jahr 2022 produzierten die gewerblichen Schlachtunternehmen hierzulande nach vorläufigen Ergebnissen rund 7,0 Millionen Tonnen Fleisch – ein Rückgang von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. In den vergangenen fünf Jahren nahm die Fleischproduktion um 13,9 Prozent ab. 2017 wurden noch knapp 8,2 Millionen Tonnen Fleisch erzeugt. Insbesondere Schweinefleisch wird weniger produziert: Die Menge sank von 2017 bis 2022 um 18,5 Prozent auf knapp 4,5 Millionen Tonnen. Die Rindfleischproduktion ging im selben Zeitraum ebenfalls zurück (-12,8 Prozent): 2022 wurden noch rund 984.600 Tonnen Rindfleisch in gewerblichen Schlachtunternehmen produziert. Die Menge des erzeugten Geflügelfleisches nahm im Jahr 2022 gegenüber 2017 hingegen leicht zu – um 1,8 Prozent auf gut 1,5 Millionen Tonnen.

In Deutschland wurde zuletzt auch immer weniger Fleisch verzehrt: Der Pro-Kopf-Verzehr lag nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Jahr 2021 bei 55,0 Kilogramm, das entspricht einem Rückgang von 12,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2011. Damals wurden hierzulande 62,8 Kilogramm Fleisch pro Kopf verzehrt. Wie die Preise für viele andere Nahrungsmitteln sind auch die Fleischpreise im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gestiegen: So mussten Verbraucher im Jahr 2022 für Fleisch und Fleischwaren 14,5 Prozent mehr zahlen als noch ein Jahr zuvor. Geflügelfleisch verteuerte sich unter den Fleischsorten mit 22,9 Prozent am stärksten. Auch für anderes Fleisch erhöhten sich die Preise von 2021 bis 2022 deutlich. Rind- und Kalbfleisch kostete 19,2 Prozent mehr, Schweinefleisch war 16,7 Prozent teurer. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 6,9 Prozent, die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 13,4 Prozent. Deutschland exportiert auch immer weniger Fleisch: Im Jahr 2022 wurden hierzulande kna  pp 2,9 Millionen Tonnen Fleisch und Fleischwaren ausgeführt – der Großteil davon in andere Staaten der Europäischen Union (EU), das entspricht das einem Rückgang von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den vergangen fünf Jahren gingen die Fleischexporte um 19,3 Prozent zurück. 2017 wurden noch knapp 3,6 Millionen Tonnen Fleisch aus Deutschland exportiert. Insbesondere Schweinefleisch, das 2022 mit knapp 1,5 Millionen Tonnen gut die Hälfte (50,5 Prozent) der deutschen Fleischexporte ausmachte, wurde in den vergangenen fünf Jahren deutlich weniger ausgeführt: So sank die Menge des exportierten Schweinefleisches von 2017 bis 2022 um gut ein Fünftel (-20,4 Prozent). Die Exporte von Rindfleisch gingen im selben Zeitraum um 11,4 Prozent auf gut 254.000 Tonnen zurück.

Die Menge des ausgeführten Geflügelfleisches blieb hingegen relativ konstant (-0,2 Prozent) und lag zuletzt bei knapp 481.500 Tonnen. Ein Grund für die rückläufigen Fleischexporte dürften Einfuhrbeschränkungen in Abnehmerlä  ndern wie China sein, so das Bundesamt. Sind 2017 noch 9,7 Prozent aller Fleischexporte nach China gegangen, waren es 2022 nur noch 0,1 Prozent. Und schließlich gingen auch die Viehbestände in Deutschland zuletzt zurück. Beim Import von Fleisch zeigte sich eine ähnliche Entwicklung: Im Jahr 2022 wurden in Deutschland gut 2,0 Millionen Tonnen Fleisch – vornehmlich aus dem EU-Ausland – eingeführt. Das waren 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren ging der Fleischimport um 15,9 Prozent zurück. 2017 wurden hierzulande noch gut 2,4 Millionen Tonnen Fleisch eingeführt. Auch hier zeigt sich ein deutlicher Rückgang bei der Menge des importierten Schweinefleisches: Diese nahm von 2017 bis 2022 um ein knapp ein Viertel (-23,4 Prozent) ab. Zuletzt wurden noch rund 701 400 Tonnen Schweinefleisch eingeführt. Die Importe von Rindfleisch gingen im gleichen Zeitraum um 12,0 Prozent auf knapp 324.200 Tonnen zurück. Die Importmengen von Geflügelfleisch sanken weniger stark – von knapp 693.600 Tonnen im Jahr 2017 auf rund 657.600 Tonnen im Jahr 2022 (-5,2 Prozent). +++