Fast jeder Zweite Antrag auf Erwerbsminderung wird abgelehnt

Fast die Hälfte der Anträge auf Erwerbsminderungsrente ist im vergangenen Jahr abgelehnt worden. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, über die die „Passauer Neue Presse“ berichtet. Demnach wurden 43 Prozent der Anträge im Jahr 2017 negativ beschieden. Von 344.467 erledigten Neuanträgen waren 147.974 zurückgewiesen worden. Im Jahr zuvor lag die Ablehnungsquote bei 42,4 Prozent, seit dem Jahr 2001 durchgehend bei mehr als 40 Prozent. 2017 lag die durchschnittliche Höhe der Bezüge bei 754 Euro im Falle von voller Erwerbsminderung und bei 412 Euro bei nur teilweiser Erwerbsminderung. Linken-Sozialexpertin Sabine Zimmermann forderte eine Erhöhung der Leistungen. „Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente sind dringend geboten“, sagte Zimmermann der Zeitung. Die Große Koalition habe zwar Schritte in diese Richtung unternommen. Diese seien aber nicht ausreichend. Um die Situation der Erwerbsgeminderten zu verbessern, müssten insbesondere die Abschläge abgeschafft werden. „Sie sind ungerecht, denn niemand wird freiwillig krank“, so die Linken-Politikerin weiter. Zimmermann sprach sich dafür aus, den Zugang zu Erwerbsminderungsrenten zu erleichtern. „Es kann nicht sein, dass fast jeder Zweite weggeschickt wird. Menschen, die sich kaputt gearbeitet haben, müssen abgesichert aus dem Erwerbsleben ausscheiden können und Zugang zu auskömmlichen Versicherungsleistungen erhalten“, so die Sozialexpertin. +++

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