Familienministerin will Rechtsanspruch auf Beratung gegen Gewalt

Bund, Länder und Kommunen seien hier gemeinsam in der Verantwortung

Franziska Giffey (SPD)

Angesichts der Corona-Pandemie dringt Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) auf einen besseren Schutz vor häuslicher Gewalt. „Ein bundesgesetzlicher Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung eignet sich am besten, damit jede gewaltbetroffene Person, insbesondere Frauen mit ihren Kindern, schnell und unbürokratisch Schutz vor Gewalt und Zugang zu Beratung erhält“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Durch den Rechtsanspruch kann bundesweit ein einheitlicher Rahmen für den Zugang zu Unterstützung für alle von Gewalt betroffenen Personen geschaffen werden.“ Damit dies gelinge, müsse die Finanzierung des Hilfesystems auf eine sichere Basis gestellt werden. Bund, Länder und Kommunen seien hier gemeinsam in der Verantwortung. Die letzten Wochen und Monate hätten deutlich gemacht, „welch große Bedeutung der Zugang zum Frauenunterstützungssystem hat, um gewaltbetroffenen Frauen und deren Kindern auch in  Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie schnell, unbürokratisch und zuverlässig Schutz und Beratung zukommen zu lassen“, sagte Giffey. Frauen, die zu Hause Gewalt erfahren, brauchten Rettungsanker wie das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen oder einen sicheren Zufluchtsort. „Mir ist es deshalb sehr wichtig, dass die bestehenden Hilfsangebote auch unter den Bedingungen der Covid-19-Situation erhalten bleiben und verbessert werden.“ Am Dienstag stellt Giffey zusammen mit dem Präsidenten des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, die neue Kriminalstatistik zur Partnerschaftsgewalt vor. +++