Berlin. Experten fordern eine massive Verschärfung des Infektionsschutzes in deutschen Kliniken, etwa durch strenge gesetzliche Meldepflichten, mehr Geld und Personal für Hygiene und MRSA-Keimtests bei allen stationären Neuaufnahmen. „Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um resistente Erreger in den Griff zu bekommen“, sagte der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), Walter Popp, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.
Für alle multiresistenten Erreger müsse eine gesetzliche Meldepflicht gelten, fordert die DGKH. Zusätzlich zu MRSA-Infektionen sollen künftig auch Keimbesiedlungen auf der Haut gemeldet werden. Etwa ein Viertel der Deutschen sind davon betroffen, viele ohne es zu wissen. Gesetzlich geregelt werden müsse auch mehr Pflegepersonal. Für Intensivstationen fordert Popp „mindestens eine Pflegekraft auf zwei Patienten“. Gesundheitsämter sollen die Hygiene in Krankenhäusern besser überwachen.
Klaus-Dieter Zastrow, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Hygieniker (BDH), hält „mehrfach unangemeldete Kontrollen im Jahr in infektionsrelevanten Risikobereichen wie Frühchen- und Intensivstationen“ für notwendig. Die Ergebnisse sollten jährlich veröffentlicht werden, sagte er der Zeitung. „Auch Ausbrüche resistenter Erreger müssen öffentlich gemacht werden, damit Patienten wissen, welches Problem es in welcher Klinik gibt“, sagte Zastrow. +++ fuldainfo
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