Erster Bürgerbus in Fulda fährt im Rodetal

Feierliche Übergabe und Segnung des Fahrzeugs

Stadtbaurat Daniel Schreiner, Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann und Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (hinten, von links) freuen sich gemeinsam mit den ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern über den ersten Bürgerbus in Fulda.

Bei einer Feierstunde vor dem Bürgerhaus in Oberrode hat die Stadt Fulda den Bürgerbus für das Rodetal an die Ehrenamtlichen übergeben, die das neue Projekt tragen. Vor gut zwei Jahren hatte die Fuldaer Stadtverordnetenversammlung die mögliche Einführung eines Bürgerbusses in bestimmten Teilen des Stadtgebiets beschlossen. Voraussetzung dafür war, dass sich genügend Engagierte finden, um das Projekt zu koordinieren und den Bus zu fahren. Im Rodetal (Stadtteile Besges, Niederrode, Mittelrode und Oberrode) ist das der Fall: 18 Fahrerinnen und Fahrer gibt es, dazu Koordinator Martin Wehner und sein Stellvertreter Lothar Röll.

OB Wingenfeld übergibt die Schlüssel an Koordinator Martin Wehner. Fotos: Stadt Fulda

Stellvertretend für die Ortsbeiräte der beteiligten Stadtteile bedankte sich Jürgen Jahn, Ortsvorsteher von Oberrode, bei der Stadt Fulda für das Angebot des Bürgerbusses, das „wir gerne angenommen haben.“ Das Prinzip: Ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer bieten unter dem Motto „Bürger fahren Bürger“ eine Angebotserweiterung in der individuellen Mobilität. Der Bürgerbus soll dabei keine Konkurrenz zum ÖPNV sein, sondern eine Ergänzung des vorhandenen Angebots darstellen. Ein weiteres Plus für die beteiligten Stadtteile: An den Tagen, an denen der Bürgerbus nicht im Einsatz ist, können eingetragene Vereine aus diesen Stadtteilen das Fahrzeug gegen eine Nutzungspauschale zum Beispiel für Fahrten zu Wettkämpfen, für Jugend- oder Seniorenausflüge anmieten. Um für diesen Zweck flexibel genug zu sein, hat man sich bei der Anschaffung für ein Dieselfahrzeug entschieden.

„Wir als Stadt beschäftigen uns immer wieder mit der Frage, wie wir die Mobilität und damit auch die Lebensqualität in den Stadtteilen verbessern können. Der Bürgerbus kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten, gerade auch für diejenigen, die auf Transportmöglichkeiten angewiesen sind,“ sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, der zusammen mit Stadtbaurat Daniel Schreiner, Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann und mehreren Stadtverordneten zur Schlüsselübergabe gekommen war. Die Idee sei das eine, die Umsetzung das andere, und so gelte sein Dank vor allem den Ehrenamtlichen, ohne die das Projekt nicht möglich sei. „Sie können stolz auf sich sein“, so Wingenfeld. Pfarrer Markus Schneider segnete das neue Fahrzeug und alle Anwesenden und wünschte allzeit gute und sichere Fahrt.

Die Stadt Fulda hat den rund 51.000 Euro teuren Mercedes-Benz Sprinter, der maximal acht Personen plus Fahrer transportieren kann, angeschafft und übernimmt die laufenden Kosten, bis die Initiative Bürgerbus sich durch Spenden oder sonstige Einnahmen selber tragen kann. Für die Fahrgäste ist die Fahrt kostenlos, gerne kann aber eine Spende gegeben werden. Diese fließt in die Betriebskosten, ebenso wie die Nutzungsgebühr, die die Vereine zahlen. Es ist der erste Bürgerbus in Fulda und wird zunächst für eine Pilotphase von drei Jahren fahren, nach der dann eine Evaluation bezüglich Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz stattfindet. +++ pm

Hintergrund
Ziel des Projektes Bürgerbus ist es, den Menschen die Teilnahme am sozialen Leben in den Stadtteilen und der Stadt Fulda zu erleichtern bzw. zu ermöglichen und ihnen mehr Lebensqualität zu bieten. Die Fahrten können beispielsweise zum Bürgerbüro, zum Arztbesuch, zur Apotheke, zu Einkaufen, zur Bank, zu Freunden oder Verwandten, zu religiösen oder kulturellen Feiern oder zu Jugend- und Seniorentreffpunkten führen. Vorgesehen ist, dass der Bus an drei Tagen in der Woche fährt, die telefonische Anmeldung muss spätestens am Vortag des Wunschtermins zwischen 15 und 18 Uhr erfolgen. Außerhalb der angebotenen Zeiten kann das Fahrzeug durch örtliche Vereine gegen eine Nutzungsgebühr genutzt werden. Im Rahmen eines Fahrsicherheitstrainings wurde den ehrenamtlichen Fahrerinne und Fahrens das Handling des Busses vermittelt. Darüber hinaus findet eine Erste-Hilfe-Schulung statt. Alle Fahrerinnen und Fahrer wurden augenärztlich untersucht und besitzen einen gültigen Führerschein.