Erste festangestellte Familienkinderkrankenschwester bei den „Frühen Hilfen“

Da, wenn Familien an ihre Grenzen kommen

Erster Kreisbeigeordneter und Jugenddezernent Dr. Jens Mischak (links) freut sich gemeinsam mit Helmut Benner, Leiter des Jugendamts, und Anna Pillasch, Koordinatorin der „Frühen Hilfen“ im Vogelsbergkreis (Zweite von rechts), dass mit Jenny Kurz die erste festangestellte Familienkinderkrankenschwester eingestellt werden konnte. Foto: Sabine Galle-Schäfer

Geplante und komplikationslose Schwangerschaft, reibungslos verlaufende Geburt, junges Familienglück. So oder so ähnlich wünschen sich vermutlich die meisten den Start ins Leben für ihre Kinder, doch häufig verläuft es doch ein wenig anders und die eigentlich besondere Lebensphase wird zur Belastung. Genau hier setzt der Familienservice „Frühe Hilfen“ im Vogelsbergkreis an: „Ob kleine Unsicherheiten oder wirklich große Probleme rund um Schwangerschaft, Geburt oder Erziehung: Die ,Frühen Hilfen‘ stehen jedem, der sie in Anspruch nehmen möchte, unterstützend zur Seite“, erklärt Anna Pillasch, Netzwerkkoordinatorin der „Frühen Hilfen“ im Vogelsbergkreis. Mit Jenny Kurz konnte nun die erste festangestellte Familienkinderkrankenschwester für den Familienservice im Vogelsbergkreis gewonnen werden, die den Müttern und Familien mit Rat und Tat zur Seite steht.

„Neben alltagspraktischer Unterstützung sollen die ,Frühen Hilfen‘ insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von Müttern und Vätern leisten, aber, wenn gewünscht, auch bereits während der Schwangerschaft unterstützen. Damit tragen sie maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei“, erläutert Erster Kreisbeigeordneter und Jugenddezernent Dr. Jens Mischak. „Der Familienservice verfügt über ein Netzwerk aus unterschiedlichen Unterstützungsmöglichkeiten, die alle Hand in Hand arbeiten und so Risiken für das Wohl und die Entwicklung des Kindes frühzeitig erkennen sollen, damit es möglich bleibt, entgegenzusteuern, wenn es notwendig ist“, macht Dr. Mischak deutlich. Zu den Netzwerkpartnern zählen beispielsweise Ärzte und Geburtskliniken, Familienbildungseinrichtungen, Kirchengemeinden sowie Träger der Kinder- und Jugendhilfe.

„Ein Alleinstellungsmerkmal im Vogelsbergkreis ist, dass wir seit einigen Wochen eine bei uns festangestellte Familienkinderkrankenschwester haben. Dies ist eine wertvolle Ergänzung zu den freiberuflich tätigen Familienkrankenschwestern, die ebenfalls für den Vogelsbergkreis – aber eben nicht ausschließlich – arbeiten“, so der Jugenddezernent. Jenny Kurz arbeitete bereits seit einigen Jahren als selbstständige Familienkrankenschwester für den Vogelsbergkreis, bevor sie sich auf die feste Stelle beim Kreis bewarb. „Ich freue mich so sehr, dass ich weiterhin und nun ausschließlich für die Familien im Kreis da sein kann“, so Kurz. Sie unterstützt Familien bei Unsicherheiten im Umgang mit dem Baby, alleinerziehende und / oder minderjährige Mütter, aber auch seelisch belastete oder sogar erkrankte Mütter. „Es ist für mich das schönste Gefühl, wenn ich einer Familie helfen kann. In allererster Linie bin ich einfach da für die Mütter und Väter. Allein das tut vielen bereits sehr gut und nimmt die Angst davor, etwas falsch zu machen.“

Die Probleme der Menschen, die die „Frühen Hilfen“ kontaktieren, seien ganz unterschiedlich, schildert Koordinatorin Pillasch. „Manchmal sind es nur kleine Sorgen, manchmal größere. Wenn jemand das Gefühl hat, in irgendeiner Form Unterstützung während der Schwangerschaft, mit seinem Baby oder Kleinkind zu benötigen, kann sich derjenige bei uns melden und wir schauen, welche Art der Unterstützung am besten geeignet ist. Denn die ,Frühen Hilfen‘ fungieren als Schnittstelle zwischen der Familie und allen Einrichtungen und Institutionen, die für Eltern und Schwangere wichtig sind. Wir wollen so unbürokratisch und so schnell wie möglich helfen. Ganz wichtig: Unser Angebot richtet sich wirklich an jeden, von der alleinerziehenden Mutter, über die wohlsituierte Familie, bis hin zu Familien mit Migrationshintergrund.“ +++ pm