Am Donnerstag haben die Bundesländer Sachsen, Baden-Württemberg und Hamburg eine leichte Steigerung der Nachfrage nach Corona-Impfungen gemeldet. Die Sozialbehörde in Hamburg teilte auf Nachfrage des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ mit: „Die Zahl der Impfungen hat seit dem Ende der Sommerferien deutlich angezogen.“ Besonders der Impfstoff der Firma Johnson & Johnson würde in Hamburg derzeit vermehrt nachgefragt – vermutlich, weil bei diesem Mittel keine Zweitimpfung nötig ist, sagte der Sprecher der Sozialbehörde. Auch in Baden-Württemberg und Sachsen sprechen die Behörden von einer leichten Steigerung der täglichen Impfungen. „Ob sich hier ein Trend abzeichnet, lässt sich erst in einigen Tagen sagen“, schränkte das baden-württembergische Gesundheitsministerium allerdings ein.
Der Intensivmediziner und DIVI-Präsident Gernot Marx warnte jedoch davor, die derzeitige Lage zu unterschätzen. Im Moment seien zwar nur drei Prozent der Betten mit Covid-Patienten belegt. „Doch wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen“, sagte Marx den Funke-Zeitungen. Derzeit sei wieder ein leichter Anstieg der Corona-Fälle auf den Intensivstationen zu beobachten. Die Quote werde in den kommenden Wochen bei weiter steigenden Infektionszahlen vermutlich größer werden. Vor allem der vergleichsweise frühe Anstieg bei den stationären Corona-Behandlungen bereitet Marx Sorge. „Im Vergleich zum letzten Jahr steigt die Kurve in den Kliniken jetzt bereits seit Anfang August wieder an. Das ist mindestens einen Monat früher“, betonte Marx. Dank der Impfungen sei aber davon auszugehen, dass steigende Inzidenzen nicht auch gleichermaßen zu einer stärkeren Belastung der Kliniken führe.
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