Erkältungswelle hat Krankenstand in die Höhe getrieben

Landkreis Fulda und Vogelsbergkreis: Beschäftigte waren im ersten Halbjahr wieder häufiger krankgeschrieben

Im ersten Halbjahr 2022 hatten Erwerbstätige im Landkreis Fulda und Vogelsbergkreis deutlich mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum. Der Krankenstand in der Region lag bei 4,8 Prozent und damit um neun Prozent über dem Niveau des ersten Halbjahres 2021. Das bedeutet, dass an jedem Tag bis Ende Juni durchschnittlich 48 von 1.000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben waren. Beim Blick auf die einzelnen Monate zeigt sich: Im April gab es im Vergleich zum Vorjahr den größten Anstieg (plus 42 Prozent). Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der DAK-Gesundheit für den Landkreis Fulda und Vogelsbergkreis hervor.

Verantwortlich für den Anstieg der Fehltage im Landkreis Fulda und Vogelsbergkreis waren vor allem Erkältungen. Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 DAK-Versicherte insgesamt 123 Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen – deutlich mehr als im gleichen Zeitraum 2021 (56 Tage). „Parallel zu den Lockerungen der Pandemie-Schutzmaßnahmen im März 2022 konnte sich eine ausgeprägte Erkältungswelle entwickeln. Sie wurde dazu noch von der hochansteckenden Omikron-Variante begleitet“, kommentiert Christian Beser von der DAK-Gesundheit in Fulda die Ergebnisse. Die Fehltage aufgrund von Corona sind um das Fünffache gestiegen: Statistisch gesehen kamen auf 100 DAK-Versicherte 79 Corona-Fehltage, 63 Tage mehr als im 1. Halbjahr 2021.

Auch Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen haben zugelegt

Der DAK-Gesundheitsreport für den Landkreis Fulda und Vogelsbergkreis zeigt zudem den Anteil der wichtigsten Krankheitsgruppen am gesamten Krankenstand: Die meisten Fehltage des ersten Halbjahres 2022 gingen auf das Konto von Erkrankungen am Muskel-Skelett-System wie zum Beispiel Rückenleiden oder Bandscheibenschäden. Die Anzahl der Fehltage in diesem Bereich betrug 195 Tage je 100 DAK-versicherte Beschäftigte, ein Rückgang um 55 Tage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. An zweiter Stelle des Rankings folgten die psychischen Erkrankungen, wie etwa Depressionen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es in dieser Erkrankungsgruppe 136 Fehltage je 100 DAK-versicherte Beschäftigte – vier mehr als im Vorjahreszeitraum. „Gerade psychisch belastete Menschen waren während der Krise oft über auffällig lange Zeiträume krankgeschrieben. Besorgniserregend ist, dass bei vielen die Erkrankung in den aktuellen Krisenzeiten langwieriger wird“, sagt Christian Beser. Die Atemwegserkrankungen bildeten die drittwichtigste Erkrankungsgruppe.

„Betriebliches Gesundheitsmanagement wichtiger denn je“

Angesichts der fortgeschrittenen Pandemie, des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise sieht die DAK-Gesundheit die Firmen vor großen Herausforderungen. „Damit in dieser Situation gesundes Arbeiten gelingen kann, ist Betriebliches Gesundheitsmanagement wichtiger denn je“, sagt Beser. Die DAK-Gesundheit hat dazu digitale Angebote entwickelt, die sich auch eignen, wenn Beschäftigte wieder im Homeoffice arbeiten oder etwa zwischendurch kleine Erholungspausen einschieben möchten. Es gibt Online-Vorträge, -Seminare und weitere digitale Anwendungen aus den verschiedenen Bereichen der Betrieblichen Gesundheitsförderung: Ob Stressbewältigung, Bewegungsförderung oder Tipps zur Konfliktlösung – die Themen sind vielfältig und werden laufend aktualisiert. +++ pm