Emnid: AfD legt nach Chemnitz-Vorfällen zu

86 Prozent der Unions-Wähler gegen Koalition mit AfD

Wahltrend

Nach dem gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen in Chemnitz und den sich anschließenden, teils gewalttätigen Protesten kann die AfD in der von Emnid gemessenen Wählergunst dazu gewinnen. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut wöchentlich für „Bild am Sonntag“ erhebt, legt die Partei einen Prozentpunkt gegenüber der Vorwoche zu und steht bei 15 Prozent. Ein Plus verzeichnet auch die SPD, die um einen Punkt auf 19 Prozent steigt. Die CDU/CSU bleibt wie in der Vorwoche bei 30 Prozent. FDP und die Linke stehen jeweils unverändert bei 9 Prozent. Einen Punkt abgeben müssen die Grünen, die nun auf 14 Prozent kommen. Auf die sonstigen Parteien entfallen 4 Prozent, ein Punkt weniger als noch in der Woche davor. Für den Sonntagstrend hatte Emnid zwischen dem 23. und 29. August genau 2.390 Personen befragt. Frage: „Welche Partei würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären?“

86 Prozent der Unions-Wähler gegen Koalition mit AfD

Eine klare Mehrheit der Deutschen ist gegen eine Koalition von CDU oder CSU auf Landesebene mit der AfD. 71 Prozent lehnen dies laut einer Emnid-Umfrage für „Bams“ ab, unter den Unions-Anhängern sind es sogar 86 Prozent. Nur vier Prozent der Unions-Wähler (und 18 Prozent insgesamt) würden ein schwarz-blaues Bündnis begrüßen. 27 Prozent der Deutschen finden es laut der durchgeführten Umfrage in Ordnung, wenn gegen Ausländer protestiert wird, 66 Prozent haben dafür kein Verständnis. Wenn es um den Protest gegen Gewalttaten von Ausländern geht, ist das Ergebnis nahezu umgekehrt: 71 Prozent haben hierfür Verständnis, nur 21 Prozent halten auch solche Proteste für falsch. Mit 66 Prozent findet eine klare Mehrheit, dass Ostdeutschland ein größeres Problem mit Rechtsradikalismus hat als der Westen (Nein: 21 Prozent). Selbst im Osten sehen das 57 Prozent so (39 Prozent nicht). Für die Umfrage hatte Emnid am 30. August genau 500 Bürger befragt. Die Fragen: „Haben Sie Verständnis dafür, wenn gegen Ausländer protestiert wird? Wenn gegen Gewaltdelikte von Ausländern protestiert wird?“, „Hat Ostdeutschland ein größeres Problem mit Rechtsradikalismus als der Westen?“. „Sind Sie dafür, dass die Union in den kommenden Jahren in den Bundesländern eine Koalition mit der AfD eingeht?“ +++

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