Eisbrecher Betriebsbesichtigung – Schüler erleben Berufe hautnah

Erfolgreicher Startschuss für neues Projekt mit regionalen Unternehmen

Mächtig stolz über das Lob und die Anerkennung nahmen die Schülerinnen und Schülern ihre Abschluss-Zertifikate entgegen. Mit ihnen freuten sich Klassenlehrerin Lena Heinemann (l.), Schulleiter Stephan Finke (8.v.l.), Einrichtungsleiterin Anja Töne (6.v.r.), Betreuungsdienstleiterin Susanne Fett (3.v.l.), BO-Koordinator Thomas Kohlmann (2.v.r.), Arbeitscoach Johann Link (r.) sowie weitere Mitarbeiter und Bewohner der Einrichtung. Foto: N. Moalem

Bad-Salzschlirf. „Berufe hautnah erleben“ heißt ein Projekt der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule in Großenlüder, das Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen den Einstieg in das spätere Berufsleben erleichtern möchte. Unter der Leitung von Arbeitscoach Johann Link durften im Frühjahr sechs Mädchen und Jungen im Alter von 13 und 14 Jahren in die Aufgaben der Seniorenpflegeeinrichtung Kurpark-Residenz hineinschnuppern und wertvolle Erfahrungen sammeln.

„Unser Ziel ist es, all unsere Schüler in ein geregeltes eigenfinanziertes Leben zu entlassen. Sie frühzeitig in Kontakt mit realistischen Berufsfeldern zu bringen, ist daher besonders wichtig“, erklärt der Arbeitscoach das Leitbild der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Wie jedes Jahr organisierte er einen Betriebserkundungstag, bei dem Schülerinnen und Schüler verschiedene Arbeitsbereiche eines Unternehmens kennenlernen konnten. Neu an diesem Projekt: Besonders interessierte Jugendliche konnten sich im Anschluss für ein Betriebspraktikum bewerben. Für die Premiere stellte sich die Bad Salzschlirfer Kurpark-Residenz zur Verfügung. Drei Schülerinnen und drei Schüler waren nach dem ersten Eindruck so begeistert, dass im Rahmen des Praktikums von Mitte Mai bis Mitte Juni jeweils drei Stunden pro Woche entweder in der Hauswirtschaft, der Pflege, der Küche oder dem Betreuungsdienst mitarbeiteten.

Bei der abschließenden Zertifikatsübergabe in der Kurpark-Residenz im Beisein von Schulleiter Stephan Finke, Klassenlehrerin Lena Heinemann und Einrichtungsleiterin Anja Töne waren alle Verantwortlichen voll des Lobes für die sechs motivierten Nachwuchskräfte. „Ihr wart super“, sagte auch die Betreuungsdienstleiterin der Einrichtung, Susanne Fett, die die Praxistage in der Residenz betreut hatte. Die Kooperation mit der Kurpark-Residenz ist laut Johann Link auch deshalb so vielversprechend, weil in der Altenpflege händeringend Auszubildende gesucht würden und gerade dieser Berufszweig seinen Schülern eine interessante Berufsperspektive biete. Selbst wenn später doch kein konkreter Berufswunsch daraus werde, sei das Projekt ein Erfolg gewesen, stimmte auch der Koordinator des Schulprojekts Berufsorientierung, Thomas Kohlmann, zu. Anfängliche Berührungsängste mit dem Berufsfeld Altenpflege seien durch die Praxiserfahrungen abgebaut worden.

In seinen Dankesworten richtete der Arbeitscoach abschließend noch einen Appell an die Unternehmen in der Region: „Wir hoffen, dass wir für das Projekt noch viele weitere Betriebe gewinnen können, die ebenfalls dringend Auszubildende suchen und die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme mit motivierten Schülerinnen und Schülern als Chance erkennen.“ +++

Info: Das Konzept der Arbeitscoaches zielt darauf ab, Jugendlichen ab der siebten Klasse an Förder-, Haupt- und Realschulen in Stadt und Kreis, einen möglichst reibungslosen Übergang von der Schule in die Ausbildung zu ermöglichen. Es ist eine freiwillige Leistung des Landkreises Fulda und mittlerweile an 17 Schulen etabliert.