Einzelhandelsumsatz im Juli gesunken

Deutlich gestiegene Preise

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Juli 5,1 Prozent weniger umgesetzt als im Vormonat. Wegen deutlich gestiegener Preise betrug der Rückgang nominal nur 4,5 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Beim Vormonatsvergleich ist zu beachten, dass der Juni aufgrund der bundesweit damals noch sinkenden Corona-Inzidenz und der Aufhebung der „Bundesnotbremse“ ein umsatzstarker Monat war (+4,5 Prozent gegenüber Mai). Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Einzelhandelsumsatz im Juli dagegen real 3,8 Prozent höher. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Umsatz im Juli real um 0,3 Prozent und stieg nominal um 1,7 Prozent.

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Juli 2,4 Prozent weniger um als im Juni und lag 2,5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte sank gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent und lag 2,3 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (zum Beispiel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich 3,2 Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent weniger um. Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln erlebte im Juli ebenfalls einen Umsatzrückgang: Hier waren die realen Umsätze im Juli 7,1 Prozent niedriger als im Vormonat, sie lagen jedoch 6,1 Prozent über dem Vorkrisenniveau des Februars 2020.

Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren verzeichnete ein Umsatzminus von 10,5 Prozent gegenüber Juni und liegt nach einem kräftigen Anstieg im Vormonat wieder unter dem Vorkrisenniveau (-5,8 Prozent). Im Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) sank der Umsatz um 9,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, er blieb damit 1,5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Der Umsatz im Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf war 2,8 Prozent niedriger als im Ju  ni und 6,5 Prozent höher als im Februar 2020. Der Internet- und Versandhandel verzeichnete ein reales, Umsatzminus von 11,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dennoch liegen die Umsätze in dieser Branche mit 20,7 Prozent weiterhin deutlich über dem Niveau vom Februar 2020. +++