DRK Fulda und PPOH veranstalteten erste Notfallkonferenz

Hessmann: "Bewusstsein schaffen, in Dialog treten und Kenntnisse vermitteln."

Moderierte die Diskussionrunde im Nachgang an die Vorträge: Prof. Dr. med. Clemens A. Greim (Klinischer Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Fulda).

Fulda. Um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sich Terrorangriffe auch hier in Fulda ereignen können und um mit den unterschiedlichen Organisationen, die im Falle solcher nicht nur eng miteinander, sondern auch in enger Absprache sowie Hand-in-Hand-Arbeiten müssen in den Dialog zu treten, hat unter dieser Zielsetzung am vergangenen Freitagabend von Seiten des Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Fulda e.V. in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Osthessen (PPOH) unter Mitwirkung des Traumanetzwerkes Osthessen, im Polizeipräsidium Osthessen eine erste Notfallkonferenz stattgefunden.

Eingeladen waren vorwiegend alle aktiven Hilfskräfte beginnend von der Polizei, über die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW), bis zur Bundeswehr und interessierten Humanmedizinern. Neben informativen, sehr anschaulich verpackten Vorträgen, fand als Abschluss der Fortbildungsveranstaltung eine Diskussionsrunde, geleitet von Prof. Dr. med. Clemens A. Greim, dem klinischen Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin, am Klinikum Fulda, statt. Etwa 200 Zuhörerinnen und Zuhörer wohnten der Veranstaltung bei. Zu Beginn war Prof. Dr. med. Martin H. Hessmann, klinischer Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Fulda – hier in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Fulda e.V. – auf die Zielsetzung des Abends ein.

Prof. Dr. Martin Hessmann: „Von Terrorangriffen sind wir in Westeuropa in den letzten Jahrzehnten zum Glück überwiegend verschont geblieben, aber das hat sich – und das wissen wir alle – in den letzten Jahren bedauerlicherweise ja dann doch deutlich geändert. Und, wenn wir uns die Weltkarte anschauen, dann wissen dann doch, dass die Anzahl der Terrorangriffe, aber auch die Anzahl der Terroropfer in den letzten drei, vier Jahren, insbebsondere ja dann doch exponentiell zugenommen hat. Wir wissen auch von den Erfahrungen aus anderen Ländern – aus Frankreich, Belgien, England, aber auch aus Deutschland -, dass Terrorangriffe zu jeder Zeit und auch in jedem Ort auftreten können. Auch wissen wir, dass Terrorangriffe nicht nur auf große Städte beschränkt sind. Auch im Altmühltal hat es in einem kleinen Städtchen einen Anschlag gegeben. Das heißt, wir müssen uns auch hier entsprechend vorbereiten. Deshalb hatten wir gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Osthessen die Idee, eine erste Notfallkonferenz hier in Osthessen zu veranstalten. Das Ziel ist mit den verschiedenen Hilfsorganisationen in Dialog zu treten, aber auch Bewusstsein zu schaffen für Terrorangriffe und für ihre Folgen sowie für deren Behandlungskonzepte; Zum anderen müssen wir auch Kenntnisse vermitteln.“

Günther Voss, Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Osthessen (PPOH): „Unsere Aufgabe in Fällen terroristischer Angriffe oder Amoksituationen, ist die sofortige Intervention. So gibt es bei der Polizeit das neu umgestellte sogenantes ‚Not Interventions-Konzept‘. Auch haben wir eine neue Ausrüstung erhalten. Sehr verehrte Damen und Herren, jeder von Ihnen arbeitet, so, wie wir bei der Polizei, in unserem Handwerk in unterschiedlichen Gewerken arbeiten, in einem Handwerk. Damit im Falle eines Falles alles reibungslos funktioniert, bedarf es einen Bauleiter, die die einzelnen Gewerke zusammenführt. Sinnbildlich soll diese Veranstaltung heute der Ausdruck eines Bauleiters sein.“

Alle Vorträge am Freitagabend – beginnend von der hiesigen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes sowie des hiesigen Polizeipräsidiums Osthessen – vermittelten realitätsgetreu, wie anschaulich, worauf es im Falle eines terroristischen Anschlags in Osthessen ankommt. Als ein wesentlicher Multiplikator kristallisierte sich die Kommunikation heraus, diese maßgeblich und entscheidend für die Vorgehensweise sowie im Falle von schweren Verletzungen, der Behandlungserfolg für die Terroropfer ist. Beim abschließenden Fazit war man sich organisationsübergreifend einig, dass man im Falle eines Terrorangriffs in Osthessen gut gewappnet sei. So benannten der Initiator der Notfallkonferenz, das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Fulda e.V sowie der Gastgeber des Abends, das Polizeipräsidium Osthessen, vertreten durch Präsident des Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Fulda e.V., Prof. Dr. Martin Hessmann, und Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Osthessen, Günther Voss, abschließend, den Abend als sehr lohnend und erkenntnisgewinnend. So bedankten sich diese bei den Referenten für ihre jeweils „beeindruckenden Vorträge“, die auf sehr realistischer Weise ihre Leistungsfähigkeit gezeigt hatten. Man ging an diesem Abend mit gemischten Gefühlen auseinander – doch dies mit dem Gefühl und der Erkenntnis, dass man sich im Falle eines Falles aufeinander verlassen kann. +++ jessica auth