Deutsche PalliativStiftung eröffnete Fotokalenderausstellung

Themen wie „Krankheit“ und „Sterben“ müssen salonfähig gemacht werden

Am Freitagnachmittag hat in der Galerie vor den Spiegelsälen im Stadtschloss Fulda eine Vernissage zur Fotokalenderausstellung der Deutschen PalliativStiftung zum Fotowettbewerb 2018 stattgefunden. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wurden die Sieger des Fotowettbewerbes 2018 für den Fotokalender der Stiftung in 2020 gekürt. Für die Deutsche Palliativ Stiftung war es bereits der 10. Wettbewerb in dieser Art. Eröffnet wurde die Ausstellung von dem Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld.

„Für die Stadt Fulda ist diese Ausstellungseröffnung schon eine kleine Tradition“, sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld am Freitag. Bereits zum dritten Mal seitdem die Kalenderausstellung im Jahr 2011 auf den Weg gebracht wurde, findet die Fotokalenderausstellung im Stadtschloss Fulda statt. „Vor dem Hintergrund unseres diesjährigen Stadtjubiläums (1.275 Jahre Klostergründung Fulda) betrachtet, ist diese Ausstellungeröffnung auch für die Deutsche PalliativStiftung ein kleines Jubiläum“, so der Fuldaer Oberbürgermeister, der die Anwesenden – darunter der Vorstandsvorsitzende der Deutschen PalliatvStiftung, Dr. Thomas Sitte, die Geschäftsführerin der Deutschen PalliativStiftung, Elke Hohmann, sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen PalliativStiftung, Fotografen, Mitglieder des Magistrates der Stadt Fulda, Stadtverordnete, die ehemalige Bürgermeisterin der Gemeinde Großenlüder und SPD-Landtagsabgeordnete sowie Vorsitzende des Hospiz Fördervereins „LebensWert“, Silvia Hillenbrand, sowie Stadtpfarrer Stefan Buß – herzlich willkommen hieß.

Dr. Heiko Wingenfeld hieß die Kalenderausstellung ein würdiger Rahmen, um dieses Thematik, über die in der Gesellschaft auch heute noch immer noch viel zu selten und zögerlich gesprochen wird, zu enttabuisieren. Daneben stehe eine solche Ausstellung auch für den Gedanken, „Mut zu machen“. Dr. Heiko Wingenfeld dankte den Verantwortlichen der Deutschen PalliativStiftung für die Initiative, schwerkranke und sterbende Menschen fotografieren zu lassen. Damit „mutig an die Öffentlichkeit zu gehen“ dieses Anliegen, so Oberbürgermeister Wingenfeld, habe die ganze Gesellschaft. „Der Kalender ist von Anfang an ein Gedanke der Deutschen PalliativStiftung gewesen, um mit diesem Thema offensiv an die Öffentlichkeit zu gehen.“

Auch die letzte Lebensphase kann lebenswert sein

Ziel des Fotokalenders der Deutschen PalliativStiftung ist es, schwerkranken Menschen einen anderen, positiven konnotierten Blick aufzuzeigen und diese gleichzeitig zu ermutigen. Mit dem Kalender sollen die Themen „Krankheit“ und „Sterben“ der Gesellschaft nähergebracht und damit eine größere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit geschaffen werden. Auch möchte die Deutsche PalliativStiftung mit dem Kalender erreichen, dass in der Gesellschaft vermehrt über die Begrifflichkeiten „Lebensende“, „Humor“ und „Freude“ nachgedacht wird. Wie können diese Begriffe in Verbindung stehen? Und darf man diese überhaupt in den gleichen Kontext rücken? Können Leitfragen zur Herangehensweise sein. Wichtig ist der Deutschen PalliativStiftung aufzuzeigen, dass die letzte Lebensphase nicht immer nur düster, traurig und depressiv sein muss. Mit der Hilfe einer guten, palliativen Versorgung, wie sie die Deutsche PalliativStiftung anbietet, ist es durchaus möglich, die letzte Lebensphase heiter, fröhlich und humorvoll zu erleben, wie die Fotokalenderausstellung eindrucksvoll beweist.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen PalliativStiftung, Dr. Thomas Sitte, und die Geschäftsführerin der Stiftung mit dem Hauptsitz in Fulda, Elke Hohmann, dankten den Fotografinnen und Fotografen, die die Menschen – darunter auch einige Kinder – im Kreise ihrer Liebsten in der letzten Phase ihres Lebens fotografierten. Elke Hohmann stellte im Rahmen der Vernissage die Hingabe, Sensibilität und Ästhetik, mit der die Fotografen arbeiteten und arbeiten heraus. Eine besondere Sensibilität und sehr viel Feingefühl erfordere es ihrer Meinung, wenn es Sternenkinder sind, die fotografiert werden, wie es die Organisation „DEIN-STERNENKIND“ vollzieht. Anfang 2013 von Kai Gebel gegründet, bietet die Organisation DEIN-STERNENKIND Eltern, die entweder ein bereits totes Kind auf die Welt bringen müssen oder deren Kinder nur eine sehr kurze Zeit auf der Welt sind Erinnerungsfotos als Geschenk.

Im Rahmen des Fotowettbewerbes 2018 der Deutschen PalliativStiftung für den Kalender 2020 war DEIN-STERNENKIND eine begünstigte Einrichtung. Die Fotografin Nina Grützmacher belegte bei dem Fotowettbewerb den dritten Platz. Durch den Fotowettbewerb erfuhr DEIN STERNENKIND eine Zuwendung von 2.000 Euro. Die Fotografin Nanni Schiffl-Deiler belegte bei dem Fotowettbewerb den zweiten Platz. Über ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro darf sich der Förderverein des Kinderpalliativzentrums München freuen. Sieger des Fotowettbewerbs der Deutschen PalliativStiftung 2018 ist der Fotograf Matthias Ernst. Mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wird der Hospizverein Hildesheim begünstigt. Als Juroren des Fotowettbewerbs fungierten Marzena Seidel, Johannes Hohmann sowie Andrea Keidel-Jestädt.

10.000 Euro für die Deutsche PalliativStiftung

Und auch die Deutsche PalliativStiftung durfte sich am Freitag über eine Zuwendung freuen. Seit 96 Jahren ist die Versicherungsagentur Allfinanz Deutsche Vermögensberatung (DVAG) Richard Keller KG in der Region Fulda tätig. Heute wird die Versicherungsagentur in dritter Generation geführt. Da der Unternehmer Richard Keller in der Vergangenheit, wie er am Freitag verriet, die wichtige und heilvolle Arbeit der Deutschen PalliativStiftung unmittelbar erfahren durfte und es als wichtig befand, die Stiftung mit ihrer wichtigen Arbeit am Menschen zu unterstützen, spendete er an diese 10.000 Euro. Wie der Unternehmer bei der Übergabe des Spendenschecks an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen PalliativStiftung, dem Palliativmediziner Dr. Thomas Sitte verriet, sei auch er ursprünglich mit einer Zuwendung (für einen guten Zweck) überrascht worden.

15 Jahre stand Richard Keller als Vorsitzender einer kollegialen Vereinigung vor und repräsentierte bis zum 13. September 2019 deutschlandweit eine Vereinigung mit 1400 Mitgliedern. „Dies erforderte enormen Einsatz – zumal dies zu einer Zeit gewesen war, die für mich sehr fordernd gewesen ist“, so Keller. Entscheidend, so Keller, sei es auch in dieser Zeit gewesen, die richtigen Worte zu finden und bestimmte Prozesse zu begleiten, die zu jener Zeit deutschlandweit einmalig waren. Aus Dankbarkeit heraus für seine Bemühungen überreichte die Vereinigung Richard Keller am Abend seiner Verabschiedung einen Spendenscheck in Höhe von 10.000 Euro. Diese Zuwendung gab der Unternehmer in gutem Gewissen als Zeichen seiner Anerkennung und Verbundenheit am Freitag an die Deutsche PalliativStiftung weiter.

Zu besuchen ist die Ausstellung in der Galerie vor den Spiegelsälen im Fuldaer Stadtschloss (Schloßstraße 1, 36037) noch bis zum 29. Januar 2020. +++ jessica auth