Deutsche Bank beziffert Kosten der Coronakrise auf 1,5 Billionen

Wir sind nahe der Talsohle

Die Deutsche Bank erwartet, dass die Corona-Pandemie Deutschland rund 1,5 Billionen Euro kosten wird. Dem Nachrichtenmagazin „Focus“ sagte der Chefökonom der Bank, David Folkerts-Landau: „Deutschland kann das stemmen, denn die Staatsverschuldung ist mit knapp 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts derzeit vergleichsweise niedrig. Jetzt zeigt sich, wie richtig die solide Haushaltspolitik der vergangenen Jahre war. Ich hoffe, auch die Kritiker erkennen das endlich an.“ Der Chefökonom betonte, das deutsche Bruttoinlandsprodukt werde dieses Jahr „um rund sieben bis acht Prozent“ sinken. „Aber ab dem 4. Quartal geht es wieder aufwärts, für 2021 rechnen wir mit einem spürbaren Plus beim Wirtschaftswachstum.“ Dass Deutschland gestärkt aus der Corona-Pandemie hervorgehen und seine wirtschaftliche Stärke international weiter ausbauen wird, sagte Folkerts-Landau dem Magazin: „Es wird zwei Gewinner geben. Der eine ist Deutschland: Wegen des sehr guten Gesundheitssystems, der sehr guten Industriestruktur und der soliden Staatsfinanzen wird das Land als eines der ersten die Krise hinter sich lassen und wieder wachsen können.“ Als zweiten Gewinner nannte Folkert-Landau China, das die Krise ebenfalls früher als andere Länder überwinden werde. An den Börsen wird der Tiefpunkt bei den Kursen bald erreicht sein, sagte der Chefökonom dem „Focus“: „Wir sind nahe der Talsohle. Aber es würde mich nicht wundern, wenn der deutsche Leitindex DAX um weitere zehn Prozent nachgibt, genauso wie der amerikanische S&P 500 oder der französische Cac40.“ +++