Die Deutsche Bahn soll im vergangenen Jahr rund 500 Millionen Euro für externe Beratungsdienstleistungen im IT-Bericht ausgegeben haben. Das schreibt das Magazin „Business Insider“ und teilte mit, eine Bahn-Sprecherin habe den Betrag bestätigt. In den Gesamtkosten seien allerdings auch Lizenzkosten enthalten in Höhe von 160 Millionen Euro. Insgesamt soll die Bahn im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro Kosten im IT-Bereich gehabt haben, es soll rund 3.700 verschiedene IT-Anwendungen geben.
Eine Sprecherin sagte, dass diese Anzahl von Systemen sich im Vergleich zu Unternehmen mit vergleichbarer Komplexität in üblichen Dimensionen bewege. Auf die Frage, ob die Bahn dennoch die Anzahl der Systeme reduzieren wolle, sagt eine Sprecherin: „Ja, deshalb entwickeln wir unsere IT-Landschaft kontinuierlich weiter. Im Fokus steht hier insbesondere ein ganzheitlicher Ansatz für mehr Effizienz durch Standardisierung beispielsweise durch den gezielten Einsatz von Cloud Services und Plattformen.“ Fakt sei aber auch, dass die Bahn aufgrund der Komplexität des Konzerns auch einen komplexeren IT-Bedarf als andere Unternehmen habe. Interne Bahn-Unterlagen sollen zeigen, dass auch einige Vorstände der Bahn die IT des Staatskonzerns für „veraltet“ halten und insgesamt unzufrieden sind. Am Donnerstag gab die Deutsche Bahn bekannt, im Jahr 2023 insgesamt ein Minus in Milliardenhöhe gemacht zu haben. Hauptgründe seien das marode Netz und Probleme beim Güterverkehr, sagten die Vorstände am Donnerstag.
Bahn plant für 2026 ohne „Stuttgart 21“
Die Deutsche Bahn plant für das Jahr 2026 vorerst weitgehend ohne „Stuttgart 21“. Der Netzfahrplan werde auf Basis der alten Infrastruktur mit dem bestehenden Stuttgarter Kopfbahnhof erstellt, teilte die Bahn am Freitag mit. Damit dürfte eine Inbetriebnahme im Dezember 2025, wie zuletzt offiziell angepeilt, vom Tisch sein. Formal will die Bahn diesen Termin aber noch immer nicht aufgeben: „Für die Inbetriebnahme des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs streben wir nach wie vor Dezember 2025 an“, sagte DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber. Experten vermuten schon seit Monaten, das dies unrealistisch ist. Im Juni 2024 muss dann endgültig feststehen, welche Infrastruktur für den Fahrplan von Dezember 2025 an zur Verfügung steht. Die Bahn teilte nun weiter mit, dass sie anstrebe, alle wesentlichen Elemente von „Stuttgart 21“ – mit Ausnahme der Gäubahnanbindung über den Flughafen – bis spätestens Ende 2026 in Betrieb zu nehmen. Oberstes Ziel sei es, „dass sich die Fahrgäste stets auf stabile Fahrpläne verlassen können“, hieß es von der Bahn. „Stuttgart 21“ ist mittlerweile schon seit Jahrzehnten ein beispielloser Zankapfel im Süden. Das Bahnprojekt soll die Anbindung und die Fahrzeiten verbessern, die Kosten dafür sind allerdings explodiert, immer wieder hat sich der Zeitplan verschoben. +++