Klartext mit Radtke – Der Ukraine Krieg und seine Folgen

Hoffen wir gemeinsam auf ein baldiges Ende

Wann wird er enden? Wie wird er enden? Interessante Fragen, auf die wohl im gegenwärtigen Stadium niemand eine seriöse Antwort geben kann. Nur eines ist sicher. Die Spirale der Eskalation dreht sich unaufhaltsam. Das Auseinandersetzungs-Potential steigt von Tag zu Tag. Putin lässt sich für die Annexion von vier ukrainischen Gebieten feiern. Die Ukrainer wiederum erzielen weitere bedeutsame Geländegewinne. Plötzlich und unerwartet werden gezielt die Gasleitungen Nordstream 1 und 2 gesprengt. Die Ukraine setzt ihre Offensive beherzt und unerschrocken weiter fort und setzt dabei neueste Waffentechnologie ein – erbeutet russisches Gerät und kesselt russisches Militär ein. Nun sollen auf russischer Seite angeblich taktische Atomwaffen auf dem Weg in den Grenzbereich sein. Eine Teufelsspirale.

Besorgnis ist in Anbetracht dieser Entwicklungen mehr als verständlich. Schon einmal sind die Staaten in Europa allzu naiv in einen Weltkrieg geschlittert. Am besten bemüht man einmal die Geschichte. Despoten wie Putin kennen keine Grenzen, überschätzen sich hoffnungslos und glauben an das was sie tun. Ein fataler Irrtum. Das Ende könnte verheerend sein. Gibt es denn gar keine Lösungen? Die beste Methode wäre eine Aufklärungskampagne in Russland, um die Menschen dort wach zu rütteln. Doch dies lässt sich kaum realisieren. Dann gibt es Wirtschaftssanktionen. Doch ob diese die gewünschten Effekte erzielen, lässt sich (noch) nicht zweifelsfrei beurteilen. Wahrscheinlich müssten diese noch umfangreicher, härter und ausgedehnter ausfallen. Im Übrigen müssten sich mehr Staaten beteiligen und die, die diese Sanktionen geschickt umgehen, boykottieren und hintertreiben sollten konsequent unter Druck gesetzt werden. Diplomatie wird wohl die unwirksamste Methode sein, obwohl einige an sie glauben. Das Problem ist, dass Putin immer mehr mit dem Rücken zur Wand steht und kaum bereit sein dürfte, Kompromisse zu schließen. Zuviel ist bereits passiert. Er muss Erfolge präsentieren, keine Vergleiche. Seine eigene Existenz steht auf dem Spiel. Daher wird – zwar als letzte und schlechteste Alternative – die weitere kriegerische Auseinandersetzung übrigbleiben.

Von Verschwörungstheorien halte ich nichts. Trotzdem müssen gewisse Fragen gestellt und idealerweise auch beantwortet werden. Ist es wirklich so schwierig, herauszufinden, wer die Gaspipelines gesprengt hat? Jeder Bürger sollte sich eine gewisse Skepsis gegenüber den offiziellen Verlautbarungen erhalten und sich möglichst breit informieren. Man kann von Donald Trump halten, was man will – und ich würde niemanden verurteilen, der ihn für nicht ganz zurechnungsfähig hält. Allerdings hat er viele unbequeme Wahrheiten deutlich angesprochen. So machte er Deutschland konkret zum Vorwurf, nicht genug für die Verteidigung auszugeben. Auch mahnte er mehrfach drastisch vor der Abhängigkeit gegenüber Russland, was den Bezug von Erdgas anbelangt. Kritisierte massiv die Inbetriebnahme von Nordstream 2. Schilderte anschaulich den Zustand der NATO und erhob entsprechende Forderungen. Heute muss man eingestehen, in diesen Punkten hatte er recht.

Im Februar drohte US-Präsident Joe Biden ungewöhnlich deutlich und klar, Nord Stream 2 ein Ende zu setzen, falls Russland in die Ukraine einfällt. Ähnlich äußerte sich auch seine Under Secretary of State for Political Affairs Victoria Nuland. Ebenso Außenminister Antony Blinken. Und nun behautet der US-Ökonom Jeffrey Sachs: „USA für Lecks in Nord Stream-Pipelines verantwortlich“. In diesem (aber nicht nur diesem) Zusammenhang rate ich dringend zu der Frage: Cui bono. Wem nützt es? Insofern ist es wirklich interessant, wer wirklich hinter dem Pipeline Anschlag steht. Nur Tagträumer und Idealisten glauben, die Welt sei gut und die Herrschenden meinten es ausschließlich positiv mit dem Volk, den Bürgern. Nein, dies ist bedauerlicherweise nicht der Fall. Schon vor tausend Jahren gab es Krieg, Eroberungen, Machtkämpfe – Geopolitik; immer auf dem „Rücken“ des jeweiligen Volkes. Im Prinzip also nichts Neues. Hoffen wir gemeinsam auf ein baldiges Ende des Krieges und eine bessere Zukunft – und engagieren wir uns dafür. In diesem Sinne grüßt Sie Klaus H. Radtke +++

 

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