CDU-Vize Strobl kritisiert Petry für Äußerungen zu Waffenkäufen

Strobl: Petry will Wild-West-Manier

Kleinwaffe

Berlin. Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl hat AfD-Chefin Frauke Petry für ihre Äußerungen zu privaten Waffenkäufen scharf angegriffen. „Offenbar will Frau Petry, dass der Staat kapituliert und die Bürgerinnen und Bürger sich selbst in Wild-West-Manier schützen“, sagte Strobl, der auch Innenminister in Baden-Württemberg ist, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Der Staat hat für die Sicherheit der Menschen zu garantieren“.

Zuvor hatte Petry sich im Zusammenhang mit Waffenkäufen aufgeschlossen geäußert. „Jeder Gesetzestreue sollte in der Lage sein, sich selbst, seine Familie und seine Freunde zu schützen“, sagte Petry den Funke-Zeitungen. „Wir alle wissen, wie lange es dauert, bis die Polizei, gerade in dünn besiedelten Gebieten, zum Einsatzort gefahren kommt.“ Daher sei es „kein Grund zur Besorgnis“, wenn Bürger sich bewaffneten. Bund und Länder hätten die Polizei systematisch kaputtgespart, beklagte Petry. Der Staat habe sein Gewaltmonopol „stellenweise verloren“. Wenn Bund und Länder „jetzt angeblich 15.000 zusätzliche Polizisten bis 2020 einstellen wollen, ist das eine reine Luftnummer“, sagte die AfD-Vorsitzende.

„Das wird nicht funktionieren.“ Eine Verschärfung des Waffenrechts lehnte Petry kategorisch ab. Dies würde „die anständigen Bürger treffen – und nicht diejenigen, die sich Waffen im Darknet beschaffen“, betonte sie. Strobl argumentierte in dieser Frage ähnlich. „Unser Waffenrecht ist bereits streng – es gibt fast kein schärferes Waffenrecht. Daher sehe ich keinen Anlass für Verschärfungen“, sagte Strobel. „Straftaten werden in der ganz, ganz großen Mehrzahl der Fälle mit illegalen Waffen verübt. Auch bei den jüngsten Attentaten und Bluttaten hätte eine Verschärfung des Waffenrechts nichts geändert und nichts gebracht.“ +++

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