BVMW-Veranstaltung befasste sich mit Digitalisierungsprozess im Mittelstand

Dahmen stieß auf offene Ohren

Rüdiger Muth und Daniela Dingfelder (beide BVMW) mit Referent Andreas Dahmen. Foto: Bensing & Reith

„BVMW-Frühschicht! Der Mittelstand fragt nach“ heißt eine beliebte und stets gut besuchte Veranstaltungsreihe des Mittelstand-Netzwerks Osthessen im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW). Dieses Mal trafen sich Mitglieder und Interessierte am frühen Morgen im Fuldaer 3G-Hotel, um mehr über den Stand der Digitalisierung im Mittelstand zu erfahren. Rüdiger Muth, hessischer Landesbeauftragter des BVMW, hatte als Referenten Dr. Andreas Dahmen von der Frankfurter GHK Management Consulting gewinnen können. Sein Institut hatte gemeinsam mit der Hochschule Rhein-Main im Auftrag des BVMW eine Studie zum Digitalisierungsgrad im Mittelstand durchgeführt. 214 Unternehmen mit unterschiedlichen Größen und aus unterschiedlichen Branchen waren dabei befragt worden.

Die Ergebnisse zeigen, dass in vielen Betrieben — unabhängig von der Größe — noch Nachholbedarf besteht. So haben 63 Prozent der befragten Unternehmen ihre Dokumente nicht digitalisiert und gar 71 Prozent kein bereichsübergreifendes IT-System. Nur 51 Prozent sind mit der Umsetzung der Digitalisierung ihrer kaufmännischen Prozesse zufrieden, und 66 Prozent fühlen sich nicht gewappnet für die Herausforderung der Digitalisierung. Aber es gibt auch gute Nachrichten: „Die Unternehmen haben das richtige Gespür, welche Bereiche in die digitale Geschäftswelt verlagert werden müssen“, berichtete Referent Andreas Dahmen.

Und wie kann man die Unternehmen im Digitalisierungsprozess unterstützen: „Durch sorgfältige Vorbereitung, genaue Projektplanung und straffe Projektführung“, erklärte Dahmen, der die Vorteile der Digitalisierung prägnant zusammenfasste: „Die Steuerung des Unternehmens ist effizienter und transparenter, der Fachkräftemangel wird leichter behoben, und man ist mittendrin in der digitalen Geschäftswelt.“

Bei den Zuhörenden stieß Dahmen auf offene Ohren. Doch es wurden auch Probleme genannt: So hinkten gerade Behörden und Kommunen auf dem Digitalisierungsweg oft weit hinterher. Und wichtig sei halt auch schnelles Internet. „Das hört sich alles prima an, aber wenn es ewig dauert, bis eine Seite aufgerufen werden kann, dann brauche ich mit Digitalisierung erst gar nicht anzukommen“, erklärte ein Zuhörer, der aus dem Vogelsberg angereist war. Die Zuhörenden zeigten sich dankbar für die Tipps, die von Dahmen gegeben wurden. Und Rüdiger Muth versprach Hilfestellung des Verbandes, wenn bei den Mitgliedern Fragen oder Probleme auftreten würden, heißt es in der Pressemitteilung. +++