Sie stehen auf keiner Bühne und marschieren in keinen Saal ein – und doch ist ihr Einsatz für viele Fastnachtsvereine gar nicht mehr wegzudenken: Busfahrer der RhönEnergie fahren abends und nachts mit ihren großen Bussen Karnevalisten von Veranstaltung zu Veranstaltung. Für die Sicherheit der Aktiven ist das ein echter Trumpf.
An jedem Wochenende während der Kampagne sind bis zu zehn Busse der RhönEnergie Gruppe im Fastnachtseinsatz – auch am nächsten Wochenende vor Rosenmontag. Am Steuer sitzen erfahrene Busfahrer, die selbst überzeugte Narren sind. Doch wenn andere feiern und vielleicht auch ein Gläschen trinken, dann müssen die Fahrer kühlen Kopf bewahren und nüchtern bleiben.
Aber dieser Einsatz ist für die eingesetzten Fahrer eine Herzenssache. „Die Fastnachts-Fahrten übernehmen wir sehr gern“, sagt Manfred Behnke (49), Karnevalist im Südend. Wenn er vorn am Steuer sitzt und seine Vereinskollegen fährt, dann trägt er selbst die Südend-Uniform. Strahlend sagt er: „Das Schöne ist: Jeder Karnevalist, der mitfährt, weiß unser Engagement sehr zu schätzen. So viel Dankbarkeit spornt an.“
„Es ist ein tolles Miteinander. Unsere Arbeit als Fahrer wird geschätzt und anerkannt“, berichtet Jonas Ruhl (32), der den Bernhardser Fastnachtsverein fährt, in dem er selbst Mitglied ist. „Manchmal ist die Stimmung im Bus sogar noch besser als im Saal. Jede Fahrt ist ein Erlebnis“, sagt Sascha Ebert (36), der den Geselligkeitsverein Nordend von Auftritt zu Auftritt bringt. Dass er auf dem Fahrersitz die Nordend-Uniform trägt, zeigt: Der Mann am Steuer ist ein ebenso begeisterter Fastnachter wie seine Passagiere.
Den Service, Fastnachter zwischen ihren Veranstaltungen zu transportieren, bietet die RhönEnergie Gruppe – beziehungsweise ihr Vorgänger ÜWAG – bereits seit 20 Jahren an. „Das ist für uns mit manchem Aufwand verbunden. Aber uns ist die Unterstützung der Fastnacht in unserer Region eine Ehrensache. Wir finden es toll, dass sich unsere Mitarbeitenden da so engagieren“, sagt Thomas Lang, Geschäftsführer der RhönEnergie Verkehrsbetriebe. Er erläutert: „Wir müssen die Arbeitszeiten der Fahrer vor und nach den Wochenenden so planen, dass die Ruhezeiten eingehalten werden. Zudem müssen die Busse nach dem Einsatz gereinigt werden, so dass die Fahrzeuge am nächsten Tag einsatzbereit für den Linienverkehr zur Verfügung stehen. Aber das kriegen wir hin.“
„Beim Reinigen der Busse helfen die Fastnachter gerne mit. Da sind alle dabei“, erzählt Achim Stipanowsky (51), Busfahrer und Mitglied im Elferrat Mittelrode und Oberrode. Auch von der Polizei gibt es oft Schulterklopfen für die Busfahrer, die mit dafür sorgen, dass die Fastnacht in Osthessen so sicher wie möglich abläuft, berichtet Alexander Illhardt (36), der regelmäßig mit der Foaset Müs unterwegs ist. Selbst an Rosenmontag sind fünf Busse im Einsatz, damit Fastnachter sicher, umweltschonend und voller guter Laune von Ort zu Ort unterwegs sein können. +++