Bundesanwaltschaft bestätigt zwei Festnahmen im Mordfall Lübcke

Möglicherweise die Tatwaffe verkauft

Im Mordfall an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke sind zwei weitere Personen vorläufig festgenommen worden. Es handele sich um den 64-jährigen Elmar J. sowie den 43-jährigen Markus H., teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstagvormittag mit und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Zudem seien ihre Wohnungen in Kassel sowie im Landkreis Höxter durchsucht worden. Der Beschuldigte Elmar J. stehe im Verdacht, dem dringend verdächtigen Stephan E. im Jahr 2016 die spätere Tatwaffe verkauft zu haben, so der Karlsruher Behörde weiter. Der Kontakt zwischen den beiden soll dabei durch den Beschuldigten Markus H. hergestellt worden sein. Vor diesem Hintergrund werde man den Erlass von Haftbefehlen wegen des dringenden Tatverdachts der Beihilfe zum Mord beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs beantragen, so die Bundesanwaltschaft.

Wie Katja Kipping, Vorsitzende der Linken sagte: „Im Fall Lübcke zeichnet sich ab, dass Stefan E. nicht alleine gehandelt hat. Wer sich ernsthaft mit der Bedrohung von Rechts beschäftigt, ist davon nicht überrascht. Wir haben es inzwischen mit über 12.000 gewaltorientierten Rechten zu tun. Waffenfunde, militante Organisationen und Verbindungen von Nazis in die Sicherheitsbehörden machen regelmäßig Schlagzeilen. Wer da glaubt, dass ein rechter Szenegänger ohne Verbindung zu anderen einen solchen Mord begeht, der verschließt die Augen vor der Herausforderung, vor der wir hier stehen: Die Menschen in diesem Land vor der Bedrohung durch organisierte militante Rechte zu schützen. 197 belegte Morde mit rechtem Hintergrund seit 1990 und eine Bedrohungsrate von 40% bei Kommunalpolitikerinnen und -politikern sprechen eine deutliche Sprache. Wir müssen sicherstellen, dass Menschen, die sich nach Bedrohungen oder Angriffen durch Rechte an die Polizei wenden, hier auch Hilfe bekommen und nicht etwa bei den Sicherheitsbehörden auf heimliche oder offene Sympathie für Rechtsextremismus treffen. Dafür brauchen wir eine unabhängige Ermittlungsstelle, die auch Verstrickungen mit Rechtsextremen aufklärt.“ +++

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