Bouffier schließt weitere Beschränkungen nicht aus

Lauterbach rechnet mit mehr lokalen Shutdowns

Volker Bouffier (CDU)

Nach dem Corona-Lockdown in Berchtesgaden rechnet Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) mit weiteren regionalen Beschränkungen. „Die Lage ist ernst, wir haben ein äußert dynamisches Geschehen“, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass die Menschen die Corona-Regeln einhalten, weil man damit gute Chancen habe, die Pandemie einzudämmen. „Ich kann aber nicht ausschließen, dass es – je nach Infektionsgeschehen – zu weiteren Einschränkungen kommt.“ Zugleich wandte sich Bouffier gegen die Förderung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), mehr Zuständigkeiten bei der Pandemiebekämpfung von der Landes- auf die Bundesebene zu verlagern. „Gerade die föderale Struktur der Bundesrepublik macht es möglich, zielgerichtete Maßnahmen zu ergreifen und so deren Wirksamkeit zu erhöhen“, sagte Bouffier.

Lauterbach rechnet mit mehr lokalen Shutdowns

Der SPD-Gesindheitsexperte Karl Lauterbach rechnet in der näheren Zukunft mit weiteren Shutdowns wie jenem, der seit Dienstag in Berchtesgaden gilt. „Dinge wie in Berchtesgaden werden wir jetzt häufiger sehen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir können nur reagieren durch lokale Shutdowns, insofern sind die auch angemessen.“ Wenn Deutschland jetzt nicht aus dem exponentiellen Wachstum herauskomme, müssten andere Maßnahmen angedacht werden. „Es bleibt nichts anderes übrig, als uns in diese Richtung zu bewegen“, so Lauterbach. Insbesondere die Städte mit ihrem dynamischen Infektionsgeschehen würden das Land sonst in die zweite Welle tragen. „Ich hoffe aber, dass wir die Kurve kriegen“, sagte er.

Handwerkspräsident fürchtet weitere Lockdowns

Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat eindringlich davor gewarnt, dass der in Berchtesgaden verhängte Lockdown Schule macht. „Wir müssen alles dafür tun, lokal begrenzte Lockdowns und vor allem einen insgesamt flächendeckenden kompletten Lockdown zu vermeiden, denn jedweder Lockdown bremst auch unsere Handwerksbetriebe aus“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. In jedem Fall müsse die Grundversorgung vor Ort gewährleistet sein, forderte Wollseifer und nannte Gesundheitswesen, Kinderbetreuung, öffentliche Verwaltung, Lebensmittelversorgung und Notdienste als Beispiele. Besonders wichtig für das Handwerk seien schlüssige und möglichst niederschwellige Regelungen. „Einen Flickenteppich nun auch bei der Ausgestaltung regionaler Lockdowns ist das Letzte, was unsere Betriebe in dieser für sie ohnehin schwierigen Lage brauchen“, warnte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). „Die entsprechenden L ehren aus dem generellen Lockdown im Frühjahr müssen gezogen und bundesweit möglichst einheitlich umgesetzt werden.“ +++ nh|dts

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