Bosch befürchtet gravierende Probleme mit Abgasnorm Euro 7

Die Vorschläge für Euro 7 sind für uns Anlass zu großer Sorge

Bosch. Foto: Bosch

Bosch rechnet mit gravierenden Problemen, wenn die Abgasnorm Euro 7 so kommen sollte, wie derzeit in der EU diskutiert. „Die Vorschläge für Euro 7 sind für uns Anlass zu großer Sorge“, sagte Uwe Gackstatter, Bosch-Bereichsvorstand für die Antriebstechnik, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die Verschärfung der Grenzwerte für Stickoxide brächte keine nennenswerte Verbesserung für die Luft in Städten, sagte er. Die Folgen aber wären beträchtlich: „Die nur schwer zu realisierenden Grenzwerte, für die es teilweise die Messtechnik noch gar nicht gibt, könnten dazu führen, dass der Verbrennungsmotor aus dem Markt gedrängt wird“, so der Bereichsvorstand. „Das würde zu einem Strukturbruch führen – mit entsprechenden sozialen Verwerfungen.“

In dem von Gackstatter verantworteten Bosch-Geschäft mit Antriebstechnik sind aktuell noch 83.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon 80.000 im Bereich Verbrenner. Deren Lage sieht er nicht so skeptisch, sondern verweist darauf, dass der Verbrennungsmotor als Teil des Antriebsmix noch weiter gebraucht werde. Gleichzeitig mache Bosch erhebliche Fortschritte in der Elektromobilität, sowohl was batteriegetriebene Fahrzeuge angeht wie auch Brennstoffzellen-Technik. In dieses Geschäft habe der Konzern allein im Jahr 2020 eine halbe Milliarde Euro investiert. „Wir haben ein großes Wachstum vor uns: von jetzt 700 Millionen Euro Umsatz auf fünf Milliarden Euro im Jahr 2025“, kündigte Gackstatter an: „Viele Aufträge dafür haben wir schon akquiriert.“ Auch deswegen sieht sich der Bosch-Manager keineswegs als Abwickler vom Dienst, sondern: „Ich habe vermutlich die spannendste Transformationsaufgabe auf dem Planeten.“ Den notwendigen Personalabbau realisiert das Stiftungsunternehmen Bosch auf eigene Weise. So habe man an verschiedenen Standorten eine Arbeitszeitverkürzung mit einer entsprechenden Gehaltskürzung für alle Mitarbeiter vereinbart, um die Kosten zu drücken, ohne dass unmittelbar Beschäftigte ihren Arbeitsplatz aufgeben müssen.

„Es sind insgesamt bis zu 21.000 Mitarbeiter, die bis zu 8,5 Prozent weniger arbeiten und entsprechend auf Einkommen verzichten“, fasste Gackstatter die Vereinbarungen an den deutschen Standorten aus seinem Verantwortungsbereich zusammen, die dem Konzern vor allem Zeit für den Umbau verschaffen, beispielsweise für die Umschulung von Maschinenbauern zu Softwarespezialisten. Dabei geht es unter anderem um 1.600 Stellen im indirekten Bereich (Entwicklung, Vertrieb, Verwaltung), die bis zum Jahr 2022 gestrichen sein sollen. Die Hälfte des Personalabbaus habe man 2020 schon realisiert und dafür hätten nur 200 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. In der Corona-Pandemie habe sich die Antriebstechnik von Bosch besser geschlagen als der Markt, sagte der Unternehmer der FAZ. Während die Fahrzeugproduktion global um etwa 20 Prozent unter dem Vorjahreswert lag, habe seine Sparte nur einen Umsatzrückgang von zehn Prozent verbucht. Vor allem di e chinesischen Kunden, sowohl im Pkw- wie im Nutzfahrzeugbereich hätten dazu beigetragen. +++

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1 Kommentar

  1. “Das würde zu einem Strukturbruch führen – mit entsprechenden sozialen Verwerfungen.” So vornehm kann man beschreiben, was im Grunde bedeutet: Die Politik macht die Industrie kaputt! – Die irrsinnigen EU-Bürokraten geben dem Konjunktureinbruch noch zusätzlich einen Tritt. Und Merkel als Vertreterin eines wichtigen Industrielandes macht da munter mit. Man will ja schließlich demnächst mit den Grünen regieren und deshalb die gut betuchten Klima-Retter aus den Großstädten nicht vergrämen. Vielleicht muss unser Land erst wirklich richtig heruntergewirtschaftet werden, bis die meisten Leute endlich mitbekommen, was da gespielt wird. Anscheinend sind noch immer zu wenige Menschen von Entlassungen und Hartz IV bedroht und die anderen meinen, es könne sie nicht erwischen. Wenn Letztere sich da mal nicht täuschen!

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