Bosbach für Friedrich Merz als CDU-Chef

CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach
Wolfgang Bosbach (CDU)

Mit Wolfgang Bosbach unterstützt ein weiteres CDU-Schwergewicht die Kandidatur von Friedrich Merz und ruft seine seine Partei zu respektvoller Debattenkultur auf. „So, wie es in den letzten Monaten war, konnte es nicht auf Dauer weitergehen“, sagte Bosbach der „Passauer Neuen Presse“. Der Innenexperte der CDU warnt gleichzeitig vor einem vorschnellen Ende der Kanzlerschaft von Angela Merkel, „denn ansonsten würde die SPD mit hoher Wahrscheinlichkeit sofort aus der Koalition ausscheiden“. Die Folgen wären aus seine Sicht entweder Neuwahlen oder ein erneutes Gezerre um die Bildung einer Jamaika Koalition. Bosbach sagte der Zeitung: „In beiden Varianten gäbe es einen monatelangen politischen Stillstand.“

CDU-Wirtschaftsrat stellt sich hinter Kandidatur von Merz

Der CDU-Wirtschaftsrat hat sich hinter die Kandidatur von Friedrich Merz um den Parteivorsitz gestellt. „Mit Friedrich Merz erweitert sich das Feld um einen aussichtsreichen, attraktiven Kandidaten, der schon als Fraktionsvorsitzender immer alle verschiedenen innerparteilichen Positionen gut integrieren konnte“, sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger, der „Rheinischen Post“. Der Wirtschaftsrat sieht Merz zudem als geeignet an, verloren gegangene Wähler zur CDU zurückzuholen. „Es sind mitnichten nur die Zuwanderungspolitik und die innere Sicherheit, sondern auch die mangelhafte Ausrichtung auf die Soziale Marktwirtschaft, die Unionswähler seit 2013 in verschiedene Richtungen getrieben hat“, so Steiger.

Jürgen Diener MIT Kreis Fulda: Bewerbung von Friedrich Merz richtig

Bei der Landtagswahl in Hessen hat die CDU massive Verluste hinnehmen müssen. Jürgen Diener, Vorsitzender der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) im Kreis Fulda, hat sich heute zur Wahl geäußert. „Die Hessen-Wahl mit katastrophalen Einbußen für die Union hat gezeigt, dass die Uhr spätestens jetzt fünf vor zwölf geschlagen hat. Die Ausrichtung und die Themen im Wahlkampf müssen kritisch hinterfragt werden. Die CDU braucht eine grundhafte Erneuerung und ein klares Profil. Die Erklärung von Angela Merkel am Tag nach der Hessen-Wahl, in der sie sich über ihre Zukunft geäußert hat, ist sehr positiv, richtungsweisend und ein deutliches Signal für die Basis. Die Entscheidung der Kanzlerin verdient hohe Anerkennung. Dass sich Friedrich Merz um das Amt des CDU-Parteivorsitzenden bewirbt, halte ich für richtig. Er ist wirtschaftsorientiert, konservativ und stahlt die nötige Ruhe aus, die Union wieder auf die richtigen Bahnen zu lenken. Es muss gelingen, unser Wählerklientel wieder anzusprechen. Erstaunt bin ich über die SPD, die trotz der Niederlage keinen Handlungsbedarf sieht, personelle Konsequenzen zu ziehen. Ein ‚Weiter so!‘ geht gar nicht“, so Diener. +++