Bischof Gerber zu Gast bei Rotary

Christ sein in einer Welt radikaler Veränderungen

Besuch bei den Rotariern: Bischof Dr. Michael Gerber, flankiert von Dr. Mathias R. Schmidt, Präsident des Rotary Clubs Fulda (links) und Gunter Geiger, Direktor der Akademie (rechts). Foto: Stephan Storch

Was kann und will die katholische Kirche tun, um Gläubigen in einer sich rapide wandelnden Welt Halt, Heimat und Hoffnung zu bieten? Um diese tiefgreifende Frage ging es bei einem „Intercitymeeting“ der regionalen Rotary Clubs im voll besetzten großen Saal der Katholischen Akademie, dem Bonifatiushaus. Der Rotary Club Fulda unter der Präsidentschaft von Dr. Mathias R. Schmidt hatte dazu Dr. Michael Gerber, seit 2019 Bischof von Fulda, eingeladen. Weit über hundert Teilnehmer aus dem Raum Fulda (RC Fulda, RC Fulda-Paulustor und RC Rhön) sowie der Rotary Clubs Lauterbach-Schlitz und Bad Hersfeld waren der Einladung gefolgt.

Weltoffen und mit einem realistischen Blick auf die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Verwerfungen skizzierte Bischof Gerber mögliche Ansätze. Die Kirche habe drei Alternativen: Mit Blick zurück zu resignieren („Früher war alles besser“), sich stur zu verkapseln („Man versteht uns halt nicht mehr“) oder trotz aller Unsicherheiten und Ambivalenzen einen dynamischen Aufbruch in die Zukunft zu wagen. Dass Deutschlands jüngster Diözesanbischof (geb. 1970) nach vorne schaut und auf Solidarität und Miteinander setzt, überraschte dabei nicht.

Seine frei vorgetragenen Ausführungen enthielten eindrucksvolle Exkurse in Zeitgeschichte und Philosophie sowie ganz persönliche Erfahrungen. Immer wieder betonte der Referent die Gemeinsamkeiten des Christentums mit dem Judentum. Die tragende Rolle der Säule in der 1200 Jahre alten Krypta der Fuldaer Michaelskirche war ein mehrfach herangezogenes Bild. Dr. Gerbers Betrachtungen hinterließen bei den Zuhörern einen starken Eindruck und inspirierten die versammelten Rotarier zu zahlreichen Wortmeldungen. Ein Abend, der Impulse gab. +++