Die Weihnachtsbotschaft verbreitet Hoffnung und Solidarität in schwierigen Zeiten. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Limburg, Bischof Dr. Georg Bätzing, betonte dies während seiner Predigt am heutigen Weihnachtstag im Limburger Dom. In der Welt gebe es zahlreiche Krisen, Leiden und Ungerechtigkeiten. Dass Jesus in Armut und Einfachheit geboren wurde, sei kein Zufall. Vielmehr spiegele es Gottes Nähe zu den Menschen wider.
„Gott will dort sein, wo Menschen leben, sich freuen, suchen, irren und sündigen, einander lieben und verletzen, leiden und kämpfen, wo sie jubeln, zweifeln und verzweifeln“, sagte Bischof Bätzing. Der Stall in der Weihnachtskrippe veranschaulicht, dass Gott mitten in die Herausforderungen der Menschen trete. „Er hätte eine andere Welt mit neuen Bedingungen schaffen können. Doch stattdessen ziehen sich heute viele in ihre Blasen zurück, wo einfache Strategien gepflegt werden“, fügte Bätzing hinzu. Parolen wie „Festung Europa“ oder „America first“ seien Versuche, Eigenwelten zu schaffen und sich aus der globalen Verantwortung zu entziehen.
Der Blick auf das kommende Jahr sei politisch und wirtschaftlich getrübt. „Vieles, was wir für sicher hielten, geriet durch Russlands Angriff auf die Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten ins Wanken“, erklärte Bischof Bätzing. Politisch rücken viele deutsche Nachbarstaaten nach rechts. Junge Menschen fürchten einen Krieg in Europa am meisten. Die Anschläge in Solingen und Magdeburg, auch wenn sie verschieden motiviert waren, verstärken die Angst, ob die Öffentlichkeit sicher sei. Zudem sorge man sich um die Wirtschaftslage und die Auswirkungen des Klimawandels. Die Zukunft verspreche kein einfaches Leben.
Weihnachten sei jedoch ein Zeichen für Hoffnung. „Unsere Verantwortung füreinander basiert auf der gottgegebenen Würde jedes Menschen. Wenn Gott zu uns auf diese Weise kommt, gibt es Hoffnung auf Freiheit, Frieden und ein gemeinsames Wachstum“, sagte Bischof Bätzing. Die Kirche könne ebenfalls Hoffnung aus der Weihnachtsbotschaft schöpfen. „Der Weg Gottes ist auch der Weg der Kirche.“ „Das Prinzip der Menschwerdung sucht Nachfolger. Schon das Kind in der Krippe bringt Menschen zusammen. Die Kirche darf sich nicht aus sozialen Themen und ethischen Debatten heraushalten“, mahnte Bätzing. Hinein und hinunter: Dieser Weg bewahrt vor negativen Dynamiken. Der Weg Gottes ist der Weg der Kirche. „Falls wir zweifeln oder uns der Mut fehlt, gibt uns Weihnachten Rückenwind“, betonte Bätzing. Die Botschaft von Weihnachten, dass Gott Mensch wird, inspiriere dazu, sich für ein friedliches und gerechtes Miteinander einzusetzen. +++








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